Video
Ampel will Kohleausstieg vorziehen und Ökostrom-Ausbau beschleunigen
Die Ampel-Koalition will den Kohle-Ausstieg auf 2030 vorziehen und dafür den Ausbau der erneuerbaren Energien deutlich beschleunigen. Unter Berücksichtigung der Versorgungssicherheit solle das Aus des letzten Kohlekraftwerks auf 2030 vorgezogen werden, heißt es im Koalitionsvertrag von SPD, FDP und Grünen. Bisher war bis spätestens 2038 verankert. Dafür sollen Wind- oder Solarstrom massiv ausgebaut werden. Bis 2030 solle 80 Prozent des Stromverbrauchs aus erneuerbaren Energien stammen. Bisher waren nur 65 Prozent vorgesehen. Dabei gehen die Parteien mit einem Verbrauch von bis zu 750 Terawattstunden von einem deutlich höheren Bedarf an Elektrizität aus als bisher. Allein an Solarenergie soll bis 2030 rund 200 Gigawatt Leistung installiert werden. Das ist gut dreimal soviel wie derzeit gebaut ist. Dies soll auch dadurch geschehen, dass Solardächer bei Gewerbebauten Pflicht und bei privaten die Regel werden. Auch die Ziele für die Windenergie etwa auf hoher See werden deutlich erweitert. Die Umlage auf den Strompreis zur Finanzierung des Ausbau, die EEG-Umlage, soll ab 2023 entfallen. Die Rolle der CO2-Abgabe auf Sprit, Heizöl oder Gas beim Klimaschutz soll dagegen nicht größer werden. Grund sei das ohnehin hohe Preisniveau für Energie, so dass man aus sozialen Gründen darauf verzichte. Es bleibe daher beim bisherigen Preispfad der Abgabe, die im nächsten Jahr um fünf Euro auf 30 Euro steigen soll. Das entspricht einem Aufschlag von etwa zehn Cent auf den Liter Benzin. Eigentlich wollten Grüne und auch FDP hier stärkere Erhöhungen in den nächsten Jahren.