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Deutsches Start-Up "Gorillas" erreicht Einhorn-Status – Berliner Online-Supermarkt bereits eine Milliarde Dollar wert

Zwei Fahrradkuriere des Online-Supermarktes "Gorillas"
Der Berliner Online-Supermarkt verspricht eine Lieferung von Lebensmitteln binnen zehn Minuten nach der Bestellung
© Gorillas
Das Berliner Startup "Gorillas" verspricht seinen Kunden die Lieferung von Lebensmitteln innerhalb von zehn Minuten nach der Bestellung. Nach nicht einmal einem Jahr wird das junge Unternehmen bereits mit einer Milliarde US-Dollar bewertet.

Der Online-Supermarkt "Gorillas" hat durch eine weitere Finanzierungsrunde von rund 245 Millionen Euro den sogenannten Einhorn-Status erreicht. Das Berliner Startup wird dadurch mit über einer Milliarde Dollar bewertet. Das gelang keinem anderen deutschen Unternehmen in so kurzer Zeit. Gorillas verspricht seinen Kunden, Einkäufe binnen zehn Minuten an die Haustür zu liefern.

So schnell wie der Online-Supermarkt seinen Kunden Lebensmittellieferungen verspricht, erzielt "Gorillas" auch Investorengelder. Erst im Mai 2020 ließ Gründer Kagan Sümer das Unternehmen ins Handelsregister eintragen. Durch Investments von internationalen Konzernen wie Atlantic Food Labs und dem chinesischen Tech-Unternehmen Tencent wird das Unternehmen nicht einmal zwölf Monate später mit über einer Milliarden US-Dollar bewertet. Dies berichtete das Wirtschaftsmagazin "Business Insider" am Freitagmorgen.

Gorillas: Startup sucht Hunderte neue Mitarbeiter

Das Geschäft in Deutschland boomt. Momentan ist das Startup in 13 deutschen Städten aktiv und unterhält 40 verschiedene Standorte. Jede Woche wird ein neues Lager eröffnet. Das rasante Wachstum des Unternehmens spiegelt sich allerdings auch in den vielen ausgeschriebenen Stellen wider. Auf Gorillas Website sind derzeit mehr als 250 Stellen und unzählige Jobs für Kurierfahrer ausgeschrieben.

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Die Fahrradkuriere sind das Herzstück des Unternehmens. Aus kleinen Warenlagern transportieren sie die Einkäufe zum Kunden. Bevor ein neuer Stadtteil in die App aufgenommen wird, wird die Länge der Strecke zum Lager genau berechnet, um das Schnelligkeitsversprechen einzuhalten. Wie seine Konkurrenten Lieferando und Flink zahlt das junge Unternehmen seinen Fahrern ein Stundengehalt von 10,50 Euro und somit nur wenig mehr als den Mindestlohn.

Mitarbeiter und Fahrradkuriere beklagen Arbeitsbedingungen

Ähnlich wie bei den Auslieferern des großen Konkurrenten Lieferando, äußerten auch Gorillas-Kuriere laut Medienberichten bereits Bedenken über die Arbeitsbedingungen. Die Fahrer bemängelten demnach, dass das Unternehmen ihren Standort nachvollziehen könne, auch wenn sie grade nicht arbeiten würden. Zusätzlich seien die Lasten zu schwer und die Bezahlung niedrig. Verbesserungsvorschläge würden ins Leere laufen. "Gorillas" widerspricht dem, schreibt "Business Insider". Dennoch kündigte die Initiative Gorillas United vor kurzem an, einen Betriebsrat gründen zu wollen.

In der Zwischenzeit plant Gründer Sümer mit dem Unternehmen in Europe und sogar New York zu expandieren. Dabei soll das Engagement in anderen Nationen dem Wachstum auf dem heimischen Markt nicht im Weg stehen. Trotz der bereits verkauften Anteile besitzt Gorillas laut eigener Aussage ausreichend Spielraum für weitere Finanzierungsrunden.

Quellen: "Business Insider", "Handelsblatt"

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