Bremer Space Park Ein Käufer für den Space Park

Mit hochfliegenden Plänen ins Leben gerufen, als Millionengrab und Investitionsruine verschrien - für das einstige Bremer Prestigeobjekt Space Park gibt es einen neuen Silberstreif am Horizont.

Mit dem britischen Investor Cardinal Asset Management hat sich ein Käufer für das weitgehend ungenutzte, 26 Hektar große Areal an der Weser gefunden. Dies bestätigten die Eigentümerin Dresdner Bank und der Bremer Senat. Über das Volumen des Handels schwiegen sich alle Beteiligten aus. Bereits im November vergangenen Jahres war der Deal mit einem anderen Investor perfekt, platzte jedoch anschließend an dessen Zahlungsmoral. Damals waren 50 Millionen Euro ausgehandelt worden, nicht einmal ein Zehntel der einstigen Kosten.

Bruchlandung nach nur sieben Monaten

Für den insolventen Park zum Thema Raumfahrt und Abenteuer im Weltall hatten Privatinvestoren mehr als 480 Millionen Euro ausgegeben. Bremen steuerte alles in allem 150 Millionen Euro aus dem Steuertopf hinzu. Doch nur sieben Monate nach dem euphorischen Start folgte die Bruchlandung. Die hochgesteckten Erwartungen von jährlich 1,4 Millionen Besuchern erfüllten sich nicht, die Ladenzeilen blieben leer. Im September 2004 war Schluss.

Ein riesiges Einkaufszentrum, zehn Kinosäle, ein Hotel mit 162 Zimmern und ein Freizeitzentrum: Die Grundstückinvestoren Cardinal Asset Management sprachen am Mittwoch in London von einem Neustart und groß angelegten Aufbau. Unklar blieb indes, ob am Raumfahrtstandort Bremen auch das "Space"-Konzept künftig eine Chance haben wird. Man werde sich in den kommenden Monaten eng mit der Stadt über die Pläne unterhalten, hieß es in einer Mitteilung.

Vielleicht kommt doch noch Geld herein

"Was die konkret vorhaben und planen wissen wir noch nicht", sagte Senatssprecher Klaus Schloesser. "Jedem Investor ist klar, Bremen wird kein Geld mehr in die Hand nehmen." Der damalige Bremer Regierungschef Henning Scherf (SPD) und der frühere Wirtschaftssenator Hartmut Perschau (CDU) hatten fest an eine "Erfolgsgeschichte" von "Europas größtem Indoor-Freizeit- und Erlebnispark" geglaubt. Das Projekt biete "gute Chancen zur Entwicklung von Stadt und Region". Doch letztlich zerplatzten alle Hoffnungen wie eine Seifenblase - Millionen versandeten.

"Neues aus dem Space Park Sumpf", "Großes Casino nach US-Vorbild?" oder "Las Vegas an der Weser", immer wieder gab es seither Spekulationen über eine Nutzung des Areals. Im hochverschuldeten Bremen hofft man nach der Nachricht über einen neuen Käufer nun, künftig vielleicht doch noch von den Millioneninvestitionen zu profitieren.

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Oliver Pietschmann/DPA