Vor einigen Tagen wurde ein ganz besonderes Haus in Queens versteigert: Hier verbrachte Donald Trump seine Kindheit. Für 2,14 Millionen US-Dollar erhielt ein unbekannter Bieter den Zuschlag. Obwohl dem amtierenden US-Präsident in New York nur wenige Fans zujubeln, ist das ein gewaltiger Präsidenten-Zuschlag. Das Haus ist seit einiger Zeit immer mal wieder auf dem Markt, vor etwa einem Jahr wurde es noch für 1,3 Millionen Dollar verkauft.
Die "Jamaica Estates" sind ein Straßenzug in Queens - hauptsächlich stehen dort gepflegte Einzelhäuser. Das Trump-Haus ist typisch für die Gegend. Es ist durchaus gut-bürgerlich, aber gewiss kein Palast. Das Haus mit dem Spitzdach wurde in einem gemäßigten Tudor-Stil errichtet. Auch im Inneren dominieren die typischen dunklen Holzvertäfelungen. Wer also einen Trumpschen Prunkbau mit Marmor und Gold erwartet, dürfte enttäuscht sein.

Die "New York Times" hat nun das Geheimnis des geheimnisvollen Kaufs gelüftet: Eine Frau aus China soll zugeschlagen haben. Über das Motiv rätseln die Nachbarn nun. "Warum sollten sich ausgerechnet Chinesen für dieses Haus interessieren", sagte ein Nachbar der "NYT". Und fragt sich: "Was wollen die hier nur?"
Von den Nachbarn hat die Zeitung erfahren, dass das chinesische Interesse bereits im Januar zu erkennen gewesen sei. Damals soll eine lange Kolonne von Cadillac Escalades vor dem Haus gehalten haben und eine große Gruppe von Chinesen in Anzügen habe das Haus besichtigt.
Käufer könnte Donald Trump-Fan sein
Die Verbindung des Gebäudes zu Donald Trump ist eher dünn. Das Haus wurde zwar von seinem Vater; Fred C. Trump, errichtet, doch Donald Trump lebte dort nur bis zu seinem vierten Lebensjahr bis etwa 1951. Das vollständig ausgestattete Jugendzimmer in dem Gebäude stammt also nicht vom kleinen Donald.
Für den Verkäufer hat sich der An- und Verkauf des Gebäudes jedenfalls ausgezahlt. Vergleichbare Wohnhäuser werden in der Gegend sonst für die Hälfte des Auktionspreises gehandelt.
Nach Informationen der "NYT" ist der Kauf sehr mysteriös. Das Haus gehörte zuvor einer Firma, die das Haus erst vor kurzem gekauft hatte. Hinter der Firma sollen Chinesen stehen. Eine anonyme Quelle sagte aus, dass die neue Käuferin eine Verwandte des Vorbesitzers sei. Ähnliches deuten auch die Nachbarn an. In der letzten Zeit soll das Haus nur von einem Studenten bewohnt gewesen sein. Bei ihm soll es sich um den Sohn der Besitzer handeln, der Rest der Familie lebe in China.
Misha Haghani, der Chef der Maklerfirma Paramount Realty USA, wollte den Namen des Käufers nicht verraten, sagte aber: "Es ist schon sehr gut möglich, dass es sich bei dem Käufer um einen großen Trump-Fan aus dem Ausland handelt."
Cathy Han, ebenfalls Maklerin in New York, bestätigte die Vermutung: "Als ich sah, dass Donald Trumps Geburtshaus zum Verkauf steht, wusste ich sofort, dass das Angebot viele Chinesen interessieren wird. Ich weiß, Trump ist in den USA eine umstrittene Person, aber in China ist er sehr populär."
Sie ergänzt, in China ginge es nicht um einzelne politische Positionen. "Trump hatte keine politischen Erfahrungen und doch wurde er Präsident der USA. Das ist wie in einem Film, dass eine Person so viel erreichen kann. Und ich glaube, die meisten Chinesen begegnen der Laufbahn von Donald Trump mit Respekt."
Als erster Besucher traf nun ein Arbeiter ein. Da niemand den Besitzer erreichen konnte, wurde der Strom abgestellt.