Kühlschrank-Technik Warum sich ein Neukauf lohnt

  • von Felix Disselhoff
Wird der alte Kühlschrank zu klein, kann sich ein überlegter Neukauf lohnen
Wird der alte Kühlschrank zu klein, kann sich ein überlegter Neukauf lohnen
© Colourbox
Kein anderes Haushaltsgerät ist so weit verbreitet wie der Kühlschrank. In den vergangenen Jahren hat sich auf dem Markt so viel getan, dass sich ein Neukauf durchaus lohnen könnte.

Was war das früher noch für ein Aufwand, um Speisen kühl zu halten. In der Antike transportierte man Eis in großen Mengen aus den Bergen und lagerte es in tief gelegenen Eiskellern. Bis etwa 1950 hielt man in hölzernen Eisschränken, in denen ein simpler Eisblock stand, seine Einkäufe frisch. Seit den Fünfzigern hat sich viel getan in Sachen Kühltechnik. Heutzutage wird mittels eines Kompressors temperiert. Der leitet die Kühlflüssigkeit vom Innenraum an die außen gelegenen Kühlrippen. Durch bessere Isolierungen bei gleichzeitig dünneren Werkstoffen und ausgefeilter Kompressortechnik, die mit weniger Strom mehr Kälte erzeugt, spart die "weiße Ware" auch immer mehr Energie.

Enorme Unterschiede in der Energieeffizienz

Die Unterschiede zwischen einem zehn Jahre alten Gerät und einem neuen Modell sind dabei teilweise enorm. Ein handelsüblicher Kühlschrank von 1998 (150 Liter) beispielsweise verbraucht durchschnittlich etwa 255 kWh/Jahr. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Deutschen Energie-Agentur. Bei einem durchschnittlichen Strompreis von 21 Cent/kWh verursache dieses Gerät jährliche Stromkosten von etwa 54 Euro. Ein modernes Gerät gleicher Größe mit Energieeffizienzklasse A++ würden hingegen nur 135 kWh bei nur ca. 28 Euro jährlich verbrauchen.

Tatsächlich aber seien in deutschen Haushalten häufig Geräte in Betrieb, die weitaus älter sind als nur zehn Jahre. Die Studie ergab, dass Kühlschränke im Durchschnitt 14 Jahre in deutschen Küchen stehen, Gefriergeräte sogar durchschnittlich 17 Jahre. Um herauszufinden, wie viel Strom das alte Kühl- oder Gefriergerät verbraucht, genügt ein Blick in die Produktunterlagen. Wenn diese nach so vielen Jahren nicht mehr auffindbar sind, kann Ihnen immerhin der Hersteller weiterhelfen. Anrufe bei Hotlines können jedoch mit weiteren Kosten verbunden sein. Alternativ dazu können Sie den Stromverbrauch auch mit einem Strommessgerät ermitteln.

Wie Sie einen Kühlschrank richtig entsorgen

Wenn Sie Ihren alten Kühlschrank nicht mehr nutzen, sollten Sie ihn in jedem Fall fachgerecht entsorgen. Denn Kühlschränke enthalten oft umweltschädliche Kühlmittel, die nichts im normalen Müll verloren haben. Laut dem 2006 in Kraft getretenen Elektro- und Elektronikgerätegesetz sind Sie als Verbraucher verpflichtet, ausgediente Elektrogeräte bei den entsprechenden Annahmestellen abzugeben. Mehr Informationen dazu bieten Stadtwerke, Reinigungsbetriebe, Müllentsorger oder aber Recyclinghöfe an. Die Kommunen sind ihrerseits verpflichtet, die Altgeräte kostenlos entgegenzunehmen und zu entsorgen.

Falls Sie über einen Neukauf nachdenken, sollten Sie sich vor allem über die Größe des Neugeräts im Klaren sein. Denn ist der alte Kühlschrank zu klein geworden, sollten Sie nicht unbedingt einen zweiten dazukaufen. Denn ein großes Gerät ist in der Regel sparsamer als zwei kleine.

Falls Sie zum Kauf eines neuen Kühlschranks tendieren, sollten Sie außerdem Folgendes wissen: Wer künftig einen Kühlschrank kauft, hat seit dem 1. Juli nur noch unter den effizientesten Geräten Auswahl. Geräte in den Energieeffizienz-Klassen B bis G müssen aus den Läden verschwinden. Stattdessen gibt es künftig die Klassen A, A+, A++ und A+++. Die Unterschiede zwischen diesen sind allerdings gewaltig: Grob gerechnet steht jedes Plus auf dem Label für eine um 20 Prozent höhere Effizienz und einen deswegen geringeren Stromverbrauch. Ein "A+++"-Kühlschrank wäre demnach 60 Prozent effizienter als ein Gerät mit Energieeffizienzklasse "A". Die Differenz macht sich dann zwar in einer kleineren Stromrechnung bemerkbar. Allerdings bedeutet jedes zusätzliche Plus auch höhere Anschaffungskosten.

Abgesehen von dem niedrigeren Verbrauch bei mehr Kühlleistung warten aktuelle Modelle mit zusätzlichen Gimmicks auf. So verfügen neue Kühlschränke über eine sogenannte 0 °C-Kühlzone, die Lebensmittel besonders lange frisch halten soll. Spezielle Feuchtefächer bieten das ideale Klima für Salate, Obst und Gemüse. Kaltlagerzonen mit 50 Prozent Luftfeuchtigkeit sind besonders für leicht verderbliche Waren geeignet. Eine weitere Neuerung aus dem Hause LG sind Gemüsefächer mit farbigen LEDs, die auch bei geschlossener Tür weiterleuchten. Diese Lampen sollen den Blau- und Grünanteil des Sonnenlichts simulieren und Gemüse und Obst davon abhalten, in der Dunkelheit nach und nach Vitamine abzubauen.