Noch vor dem Ende des Jahrzehnts werden die Ressourcen an qualifiziertem Personal so knapp werden wie nie zuvor in der modernen Wirtschaftsgeschichte. Diese These verkündete Jeff Taylor, Gründer und Chief Executive Officer (CEO) des weltweit agierenden Online-Stellenmarktes Monster, auf einer Anwenderkonferenz der Monster Deutschland GmbH am 23. September. Zu dem ersten Treffen der deutschen Monster-Firmenkunden hatte Kai Deininger, Geschäftsführer der Monster Deutschland GmbH, ins Schloss Reinhartshausen in den Rheingau eingeladen. Die Führungsspitzen von mehr als 100 namhaften Unternehmen lauschten den Ausführungen der Monster-Manager.
Jeff Taylor, der sich als "Erfinder des Online-Recruiting" sieht, prognostiziert, das sich ein immer größerer Teil der qualifizierten Knowledge Worker selbständig machen und seine Arbeitsleistung künftig den Unternehmen nur noch temporär oder projektweise zur Verfügung stellen wird. "Die Kontrolle des qualifizierten Arbeitsmarktes wird spätestens bis 2008 in den Händen der Micro-Biz Owner liegen, nicht mehr der Arbeitgeber", prognostizierte Taylor auf der Konferenz. "Micro-Biz Owner" nennt Taylor die wachsende Gruppe der Fachkräfte, die in der Zukunft für mehrere Firmen gleichzeitig tätig sein werden. "Das Arbeitsmarktmodell, das in Deutschland mit dem Makel der so genannten Scheinselbstständigkeit versehen wurde, wird international zur Regel werden", stellt Monster-Geschäftsführer Kai Deininger klar. "Deutschland muss in den nächsten fünf bis zehn Jahren entscheiden, ob sich unser Land dem globalen Modell anschließen und es mitgestalten oder sich vom internationalen Arbeitsmarkt isolieren will", erklärte Deininger.
Auf die anstehende Knappheit an qualifizierten Personal vorbereiten
Das Internet wird bei der Organisation dieses neuen Arbeitsmarktes eine Schlüsselrolle spielen, weil es Auftraggeber und selbständige Arbeitnehmer einfacher, schneller, kostengünstiger und transparenter zusammenbringt als jedes andere Medium, unterstrich Jeff Taylor die wachsende Bedeutung von Online-Stellenmärkten. Seine Prognose: Schon im nächsten Jahr wird die Zahl der bei Online-Stellenmärkten weltweit hinterlegten Lebensläufe die magische Schwelle von 100 Millionen überschreiten.
Zum Vergleich: Im Jahr 2000 waren es gerade einmal 7 Millionen Lebensläufe gewesen, für 2003 werden 70 Millionen erwartet. Allein das Unternehmen Monster hat derzeit rund 30 Millionen Lebensläufe in der eigenen Datenbank. Den Firmen rät der Monster-Chef zu einer verstärkt Mitarbeiter-zentrierten Firmenkultur, um sich auf die anstehende Knappheit an qualifiziertem Personal vorzubereiten. "Ziel jedes Personalverantwortlichen muss es sein, dass sein Unternehmen bei den selbständigen Arbeitnehmern als erste Wahl gilt", sagt Jeff Taylor.