Dax-Vorstände Top-Verdiener sitzen bei der Deutschen Bank

Die Vorstände deutscher Dax-Unternehmen haben 2003 im Schnitt zwei Millionen Euro verdient. Die Top-Verdiener sitzen bei der Deutschen Bank mit einem Durchschnittssalär von über sechs Millionen Euro.

Die Vorstände deutscher Dax-Unternehmen haben im vergangenen Jahr im Schnitt 2,059 Millionen Euro in Form von Geld, Aktien und Optionen verdient. Das berichtet die Tageszeitung "Die Welt" in ihrer Ausgabe vom 16. April unter Berufung auf Berechnungen, die auf den Geschäftsberichten der Konzerne fußten. Die Top-Verdiener sitzen dem Bericht zufolge bei der Deutschen Bank mit einem Durchschnittssalär von 6,69 Millionen Euro.

Danach folgen der Energieversorger E.ON mit 4,37 Millionen und DaimlerChrysler mit 4,3 Millionen Euro zuzüglich einer erfolgsabhängigen Vergütung, deren Wert das Unternehmen auch auf Nachfrage nicht genannt habe. Die Niedrigverdiener unter den Dax-Vorständen sind dem Bericht zufolge die Spitzen-Manager des Reifenherstellers Continental (960.500 Euro), des Investitionsgüterkonzerns MAN (713.500 Euro) und der Deutschen Lufthansa (530.100 Euro).

Zurückhaltung bei der Deutschen Telekom

Von den 30 Dax-Konzernen nennen lediglich elf die Bezüge ihrer Vorstände oder zumindest des Vorstandschefs individuell, berichtet die Zeitung. Hier führe Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann das Ranking an, der Geld, Aktien und Optionen im Gegenwert von rund 11 Millionen Euro erhalten habe. Auf den folgenden Plätzen liegen Henning Kagermann vom Software-Konzern SAP (5,682 Millionen Euro) und RWE-Chef Roels (4,395 Millionen Euro). Am unteren Ende der Skala rangiere mit Commerzbank-Chef Klaus-Peter Müller ebenfalls ein Finanzmanager.

Bei den meisten Unternehmen bewegten sich die Vorstandsbezüge zumindest in die gleiche Richtung wie das operative Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit), heißt es in dem Bericht. Auffällig sei dabei die Zurückhaltung bei der Deutschen Telekom: Trotz drastischer Ebit-Verbesserungen hätten die Vorstände nur einen geringfügigen Anstieg des Salärs verbuchen können.

Unternehmen mit gegenläufiger Entwicklung von Pro-Kopf-Bezügen und Ebit seien unter anderem die Linde AG und Fresenius Medical Care, wo die Vorstandsvergütungen konstant geblieben oder gestiegen seien, obwohl das Ebit gleichzeitig zurückging. Andererseits hätten die Vorstände von Bayer, Altana und Commerzbank pro Kopf weniger verdient, obwohl sich das operative Ergebnis 2003 verbessert habe.

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