Dienstreisen Was Geschäftsreisende ärgert

Deutsche sind gerne auf Geschäftsreise - nur Verspätungen nerven sie dabei ordentlich
Deutsche sind gerne auf Geschäftsreise - nur Verspätungen nerven sie dabei ordentlich
© Colourbox.com
Trotz der Angst vor einer weltweiten Konjunktur-Abkühlung - Europäer sind weiter häufig auf Dienstreisen. Auch in diesem Jahr dürfte laut einer Studie die Zahl der Business-Trips nicht sinken. Die Untersuchung zeigt außerdem, was die Reisenden besonders wütend macht.

Mit 43 Prozent geht ein Großteil der Befragten davon aus, dass sie in diesem Jahr noch häufiger geschäftlich reisen werden als 2007. 49 Prozent erwartet, dass es gleich viele Trips wie im vergangenen Jahr sein werden. Dies ergab die Studie "Loves and Hates" von American Express.

Für 2007 mehr Geschäftsreisen erwartet

Für die Untersuchung, die jährlich erscheint, befragte das britische Marktforschungsunternehmen Loudhouse Research im Auftrag von American Express im Dezember 2007 insgesamt 400 Geschäftsreisende aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Skandinavien zu ihren Ansprüchen und Abneigungen bei Geschäftsreisen.

Gut 40 Prozent der Befragten gab an, in den vergangenen zwölf Monaten ein- bis zweimal dienstlich unterwegs gewesen zu sein, 29 Prozent reisten drei bis fünf Mal. Ein Fünftel unternahm sechs bis zehn Business-Trips, und elf Prozent waren mehr als zehn Mal unterwegs.

Über zwei Drittel der Deutschen gern unterwegs

63 Prozent der befragten Mitarbeiter deutscher Firmen verreisen gern aus beruflichen Gründen. Damit sei widerlegt, dass Mitarbeiter Businessreisen in erster Linie als stressig, lästig und zeitraubend empfänden, schreiben die Autoren der Studie. Die Befragung ergab allerdings auch: Für 28 Prozent der befragten Deutschen ist der Rückflug der schönste Part der Reise. Und für jeden vierten wäre der Hotelaufenthalt noch angenehmer, wäre der Partner oder die Familie dabei. Insgesamt finden lediglich 28 Prozent aller Befragten Geschäftsreisen in erster Linie stressig, knapp zwei Drittel sind gern für Chef und Firma unterwegs, ergab die Untersuchung.

Für fast jeden zweiten deutschen Geschäftsreisenden sei der Weg zum Flughafen der aufreibendste Teil einer Dienstreise, so die Untersuchung. Zu den größten Ärgernissen beim Fliegen zählten für die Deutschen Flugverspätungen oder -ausfälle (64 Prozent), ungünstige Flugzeiten (45 Prozent), lange Warteschlangen am Check-in-Schalter sowie mangelnde Beinfreiheit im Flugzeug (beides 41 Prozent).

Frauen wollen mehr Freigepäck

Europäerinnen ärgern sich mehr als ihre männlichen Kollegen über verloren gegangene Koffer. Bei Frauen sind es der Untersuchung zufolge 48 Prozent, bei den Männern 31 Prozent. Und dass Frauen zu viel Gepäck dabei haben, ist offenbar klein Klischee: 35 Prozent aller befragten Frauen ärgern die Freigepäck-Bestimmungen der Fluggesellschaften. Nur bei 24 Prozent der Männer sorgt das für Verstimmung. Über schlechte Unterhaltung an Bord oder über Essen und Getränke im Flieger gab es aus Sicht beider Geschlechter dagegen wenig zu bemängeln.

Noch lieber als die Deutschen sind Mitarbeiter aus den nordischen Ländern unterwegs - 70 Prozent. Bei den Briten sind es der Studie zufolge 66 Prozent. Bei den Franzosen sind Business-Trips nicht ganz so populär. "Für knapp 40 Prozent bedeuten Geschäftsreisen vor allem Stress", teilte American Express mit.

Urlaub an Business-Destination

Viele Deutsche nutzen ihre Geschäftsreisen offenbar auch für die spätere Urlaubsplanung: "Knapp jeder Zweite kehrte privat an einen Ort zurück, den er zuerst auf einem Business Trip bereiste", ergab die Befragung. Im europäischen Durchschnitt gelte dies nur für knapp jeden dritten Dienstreisenden.

Als Plus bei Geschäftsreisen nannten die Befragten die Möglichkeit, ihren Horizont zu erweitern und etwas von der Welt zu sehen. Zudem seien solche Reisen eine angenehme Abwechslung von der Routine des Arbeitsalltags.

FTD

PRODUKTE & TIPPS