Nur jeder fünfte Betrieb mit Zeitkonten biete seinen Mitarbeiten auch einen Insolvenzschutz an, so das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI). Etwa jeder zweite Arbeiter und Angestellte in Deutschland verfüge über ein Arbeitszeitkonto bei seinem Arbeitgeber. Darauf würden Überstunden sowie Teile von Urlaub und Arbeitszeitverkürzung angespart, um zu einem späteren Zeitpunkt in Form von Freizeit genommen zu werden.
"Die Beschäftigten stunden den Betrieben Einkommen für bereits geleistete Arbeit, ohne einen Garantie zu haben, diese Ansprüche zu einem späteren Zeitpunkt entweder in Form von bezahlter Freizeit oder von Einkommen realisieren zu können", betont der WSI-Leiter Hartmut Seifert. Die Versicherungskosten für den Insolvenzschutz erschienen im Verhältnis zu den Kosten- und Produktivitätsvorteilen eher gering. Das WSI gehört zur gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung und hat über 2000 Betriebsräte befragt. Als Vorteil der Arbeitszeitkonten gilt, dass Betriebe flexibler auf Marktschwankungen reagieren können.