Konjunktur Unternehmen zuversichtlicher

Laut einer Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft blicken deutschen Unternehmen zwar zuversichtlich in die Zukunft, haben aber wenig Hoffnung für den Arbeitsmarkt.

Die deutschen Unternehmen blicken trotz des hohen Euro-Kurses wieder zuversichtlicher in die Zukunft. Der Stellenabbau dürfte aber vorerst weiter gehen. Das ergab eine Umfrage bei 1.388 Betrieben im Oktober 2003, die das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) in Berlin vorstellte.

Vier von zehn Unternehmen rechnen danach im nächsten Jahr mit steigender Produktion. Nur knapp ein Fünftel befürchtet schlechtere Geschäfte. Für das Wirtschaftswachstum erwartet das Institut nach Stagnation in diesem Jahr einen Zuwachs von 1,75 Prozent 2004. Ein Ende der Tristesse am Arbeitsmarkt sei aber nicht in Sicht, sagte IW-Geschäftsführer Rolf Kroker.

Verschleppung der Steuerreform ein Konjunkturrisiko

Die Konjunkturhoffnungen beruhten weiterhin auf dem Export. 35 Prozent der befragten Unternehmen erwarteten für das nächste Jahr ein steigendes Auslandsgeschäft. Weitere 55 Prozent gingen von gleich bleibenden Exporten aus. Der Höhenflug des Euro bereitet dabei nicht mal einem Drittel der Unternehmen Kopfschmerzen.

Die größte Gefahr für die Konjunkturerholung sehen 72 Prozent der westdeutschen und 65 Prozent der ostdeutschen Firmen in zu hohen Lohnabschlüssen. Bundesweit meinen drei von fünf Betrieben, die Politik könne den Optimisten einen Strich durch die Rechnung machen, wenn sie die anstehenden Arbeitsmarkt- und Sozialreformen verwässere. Etwa jeder zweite Betrieb sieht zudem in einer Verschleppung der Steuerreform ein Konjunkturrisiko.

Beschäftigungsaussichten am Bau besonders trübe

Der aufkeimende Optimismus der Unternehmen zieht sich dabei durch alle Branchen mit Ausnahme der Bauwirtschaft. Insgesamt erwarten nur 18 Prozent der Befragten in Westdeutschland und 23 Prozent in Ostdeutschland im nächsten Jahr einen Produktionsrückgang.

Dennoch wollen quer durch alle Sektoren mehr Betriebe Stellen streichen als Personal einstellen. Insgesamt erwarten 34,8 Prozent einen Beschäftigungsrückgang und nur 16,1 Prozent einen Zuwachs. Besonders trübe sind die Beschäftigungsaussichten am Bau, wo voraussichtlich jeder zweite ostdeutsche und 40 Prozent der westdeutschen Arbeitgeber Stellen sparen wolle.

Kaum noch Rückgang bei Unternehmensgründungen 2002

Der jahrelange Abwärtstrend bei den Firmengründungen in Deutschland hat sich im vergangenen Jahr drastisch verlangsamt. Vor allem wegen Zuwächsen im Handel lag die Zahl der Neugründungen 2002 mit etwa 226.000 nur noch knapp unter der Zahl des Vorjahres (etwa 227.000) - dies geht aus einer veröffentlichten Untersuchung des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) hervor.

Im Vergleich der Jahre 2001/02 habe hingegen noch eine Differenz von etwa 20.000 Gründungen bestanden. Das ZEW betonte allerdings, das Untersuchungsergebnis lasse keine Rückschlüsse auf die Entwicklung bei den Gründungen in diesem Jahr zu.

Während sich die Zahl der Gründungen 2002 laut ZEW in Westdeutschland kaum veränderte, ging sie in den neuen Ländern um knapp drei Prozent zurück. Der Rückgang sei jedoch "deutlich geringer" als im Vorjahr ausgefallen. Bei der Untersuchung stützte das ZEW sich auf Daten der Kreditauskunftei Creditreform.

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