Manager-Qualitäten Was tun Firmen für ihre Führung?

Unternehmen zählen zwar die Entwicklung ihrer Führungskräfte zunehmend zu den Schlüsselfaktoren für den Geschäftserfolg. Doch in den wenigsten Firmen existieren vernünftige Förderprogramme.

Unternehmen zählen die Entwicklung ihrer Führungskräfte zunehmend zu den Schlüsselfaktoren für den Geschäftserfolg. Eine Untersuchung von Development Dimensions International (DDI) beleuchtet die Führungskräfte-Situation im internationalen Umfeld und legt dar, auf welche Manager-Qualitäten es zukünftig ankommt. Der Studie "Leadership Forecast 2003" zufolge hatten im vergangenen Jahr fast 80 Prozent der Unternehmen Schwierigkeiten, qualifizierte Nachwuchsführungskräfte zu finden. Im Vergleich zu 2001 ist die Tendenz, offene Stellen mit internen Kandidaten zu besetzen, zwar gestiegen. Allerdings verfügt bisher nur knapp die Hälfte aller befragten Unternehmen (46 Prozent) über einen definierten Prozess für die Identifikation und Entwicklung potenzieller Führungskräfte im eigenen Haus. Die Mehrheit der Firmen muss diesen "Missstand" jedoch erkannt haben, denn die systematische Identifikation und Entwicklung wird 2003 von deutlich mehr Unternehmen als Geschäftsziel definiert, als es noch im Jahr 2001 der Fall war.

Nachfolgeplanungen steckt in vielen Unternehmen in den Kinderschuhen

Ohne ein strukturiertes Nachfolgemanagement erweisen sich viele Stellenbesetzungen als nicht erfolgreich. Existiert überhaupt ein solches Verfahren, bezieht es sich überwiegend auf Geschäfts- und Bereichsleiter. Vernachlässigt werden bisher meist das mittlere und das untere Management.

Aber Nachfolgemanagement-Programme können den Befragten zufolge nur dann erfolgreich sein, wenn bestimmte Voraussetzungen gegeben sind: eine Zeitplanung, die Übereinstimmung mit den Unternehmenszielen, die aktive Unterstützung durch die Geschäftsleitung und eine offene Kommunikation mit den Teilnehmern. Diese Kriterien werden jedoch in den wenigsten Unternehmen erfüllt. Bei jeder fünften Firma gibt es überhaupt keine Verbindung zwischen Nachfolgemanagement und der Unternehmensstrategie. Und zwei Drittel lassen ihre Nachwuchskräfte über ihre Nominierung, ihre Leistung und ihre Entwicklungschancen im Unklaren.

Manager: Soft Skills gefragt

Bei der Entwicklung von Führungskräften spielen soziale Kompetenzen eine untergeordnete Rolle. 93,3 Prozent der befragten Unternehmen stellen den Schulungsbedarf ihres Managements immer noch an Hand quantitativ messbarer Ergebnisse fest. Assessment-Center mit Simulationen oder Rollenspielen werden bisher nur von 14,7 Prozent systematisch eingesetzt, um individuelle Personalentwicklung zu betreiben.

Als Schlüsselkompetenzen gelten für Führungskräfte aber vor allem so genannte Soft Skills. Auf Platz eins rangiert die Anpassungsfähigkeit, gefolgt von der Kommunikations- und Entscheidungsfähigkeit und dem Teambuilding. Ihre eigenen Fähigkeiten schätzen die befragten Führungskräfte jedoch schlechter ein als noch vor zwei Jahren.

Für die Studie "Leadership Forecast 2003" wurden von Januar bis Mai 2003 rund 1.600 Führungskräfte, 1.500 Mitarbeiter und 117 Personalverantwortliche von Großunternehmen aus 14 Ländern interviewt.

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