Novaled GmbH Die leuchtende Revolution

Die Novaled GmbH aus Dresden ist für den Deutschen Gründerpreis in der Kategorie Visionär 2005 nominiert.

"Wir träumen davon, dass in Zukunft auf allen Displays ‚Novaled inside' steht, so wie das Intel mit seinen Prozessoren geschafft hat", formuliert CEO Gildas Sorin das anspruchsvolle Programm der Novaled GmbH. Das Unternehmen entwickelt Organische Leuchtdioden, so gennante OLEDs. Dabei handelt es sich um spezielle, sehr flache Displays mit besonders guter Bildqualität, die derzeit bereits in Handys eingesetzt werden.

Das Besondere an den neuartigen Novaled-OLEDs ist ihre große Effizienz, d. h. das Display verbraucht weniger Strom als ein herkömmliches Display oder ist umgekehrt bei gleichem Stromverbrauch deutlich heller. "Wir halten den Weltrekord bei der Leistungseffizienz", erklärt Gildas Sorin. Novaled hat OLEDs entwickelt, die doppelt so effizient sind, wie die Produkte der Mitbewerber. "Mittelfristig werden die OLEDs im Display-Bereich LCD- und Plasma-Technologien ersetzen. Auf Messen werden bereits jetzt erste Prototypen von OLED-Fernsehern präsentiert", so Gildas Sorin. "Das ist ein Multi-Milliarden-Dollar-Markt. Kritisch sind derzeit noch die Lebensdauer und die Herstellung großflächiger OLEDs. Diese technischen Probleme werden aber voraussichtlich in drei bis vier Jahren gelöst sein."

Doch die neuartige Technologie kann nicht nur im Displaybereich verwendet werden. Die Novaled GmbH will OLEDs auch als Lichtquellen einsetzen. "Das ist eine Revolution im Beleuchtungsbereich", schwärmt Gildas Sorin. "Dann ist die Lichtquelle nicht mehr punktförmig, wie bei herkömmlichen Lampen, sondern man hat eine Lichtfläche. Dadurch ergeben sich ganz neue Anwendungsmöglichkeiten." Diskutiert werden in der Fachwelt zum Beispiel mit OLEDs überzogene Autos, die nachts leuchten und dadurch die Sicherheit im Straßenverkehr erhöhen. Technisch wäre dies durchaus möglich, denn die von der Novaled GmbH entwickelten OLEDs ähneln transparenten Folien und können in jede beliebige Form gebracht werden. Und für die Entwicklung eines innovativen Tag-Nacht-Fensters, das tagsüber das Licht hereinlässt und nachts als Lampe dient, hat Gildas Sorin bereits erste Kooperationen vorbereitet.

Die beiden wichtigsten Kapitalgeber des Unternehmens sind Technostart (D) und Techfund (F). Beide Investoren haben die Ausgründung aus der TU Dresden und dem Fraunhofer-Institut von Anfang an begleitet. Inzwischen konnte die Novaled GmbH, die rund 100 Patente hält, bereits Technologie im Wert von mehr als einer Million Euro verkaufen. "OLEDs sind im Display-Bereich ganz klar ein Exportprodukt, denn unsere Kunden sind die großen Display-Hersteller in Asien", so Gildas Sorin. "Unser Export von deutscher Hochtechnologie trägt sicherlich dazu bei, dass 'Made in Germany' wieder einen guten Ruf bekommt." Auch zukünftig dürfte das Unternehmen genug Arbeit für die inzwischen fast 50 Mitarbeiter haben, fast ausschließlich hochqualifizierte Wissenschaftler, die die technische Weiterentwicklung der OLEDs vorantreiben. "Im Beleuchtungsbereich ist es noch völlig offen, wo die Branche angesiedelt sein wird, denn es handelt sich um eine ganz neue Anwendung", erklärt Gildas Sorin. "Ich denke, dass Deutschland hier gute Chancen hat, sich zu etablieren."

Die herausragenden technischen Daten der Novaled-Entwicklungen überzeugten die Jury des Deutschen Gründerpreises von der großen Kompetenz und Innovationskraft des Unternehmens. Die Jury war nicht nur von dem enormen Marktpotenzial der leistungsstarken Novaled-Technologie beeindruckt, sondern honorierte auch die Tatsache, dass das Unternehmen bereits zwei Jahre nach der Gründung beachtliche Umsätze vorweisen kann. Damit zeigt die Novaled GmbH, dass High-Tech-Gründungen hierzulande nach wie vor Erfolg versprechend sind und trägt in ihrer Branche dazu bei, dass Innovationen aus Deutschland international wieder zu den Spitzenprodukten gezählt werden.

"Als ich von der Nominierung für den Deutschen Gründerpreis erfahren habe, war ich wirklich stolz - nicht auf mich, sondern auf die Mannschaft", erzählt Gildas Sorin. "Das ist eine schöne Anerkennung für die Mitarbeiter." Der Unternehmer wünscht sich vor allem, die Novaled auch in Deutschland stärker in das Licht der Öffentlichkeit zu bringen. "Derzeit ist Novaled in Asien fast bekannter als hier", meint er. "Das wird sich durch die Nominierung sicherlich ändern. Und vielleicht werden dann auch die Investoren bei der anstehenden zweiten Finanzierungsrunde ein wenig leichter zu überzeugen sein."

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