Im Kampf um die klügsten Köpfe lassen sich die Unternehmen im Silicon Valley immer neue Anreize einfallen. Firmen wie Facebook zahlen nicht nur Top-Gehälter. Sie holen ihre Mitarbeiter auch mit Shuttle-Bussen ab, auf der Arbeit gibt es kostenlose Verpflegung und Freizeitangebote.
Facebook und Apple sorgen nun mit einem sehr speziellen Bonus für Gesprächsstoff. Die Firmen zahlen ihren Mitarbeiterinnen auf Wunsch das Einfrieren ihrer Eizellen, um das Kinderkriegen hinausschieben zu können. Die beiden IT-Unternehmen übernähmen bis zu 20.000 Dollar (15.800 Euro) der Kosten für die Entnahme der Eier und die jährlichen Kosten für die Aufbewahrung, berichtet der US-Sender NBC unter Berufung auf Mitarbeiter der Unternehmen.
Facebook habe kürzlich begonnen, die Kosten zu übernehmen; Apple werde damit im Januar beginnen, berichtete NBC. Facebook und Apple kommentierten den Bericht nicht. Für die Mitarbeiterinnen ist das Angebot einerseits eine zusätzliche finanzielle Unterstützung. Andererseits dürfte dieser Schritt den sozialen Druck auf Frauen erhöhen, ihre Kraft ganz der Firma zu widmen und den Babywunsch hinten anzustellen.
Firmen wollen Frauenanteil steigern
Der Frauenanteil in IT-Firmen ist niedrig; viele Unternehmen wollen ihn anheben. Microsoft etwa teilte Anfang Oktober mit, im Unternehmen arbeiteten nur 29 Prozent Frauen. Bei Google beträgt der Anteil 30 Prozent. Facebook hat einen Frauenanteil von 31 Prozent. Die Übernahme der Kosten für das Einfrieren von Eiern soll die Firmen attraktiver für Frauen machen. Kritiker geben zu bedenken, dass es sich um eine relativ neue Technik handle, eine erfolgreiche Schwangerschaft sei nicht garantiert.
In den USA warten 20 Prozent der Frauen mit dem Kinderkriegen, bis sie 35 Jahre alt sind, heißt es im Internetforum eggsurance.com unter Berufung auf Daten der US-Regierung. Ein Drittel der Frauen im Alter von 35 bis 39 Jahren habe aber Probleme, schwanger zu werden. In der Altersgruppe der 40- bis 44-Jährigen steige dieser Anteil auf 64 Prozent.