Statistisches Bundesamt Immer weniger Deutsche arbeiten für ihren Lebensunterhalt

Laut des Statistischen Bundesamtes arbeiten nur noch 39 Prozent der Bundesbürger für ihren Lebensunterhalt. Die Gründe dafür sind immer mehr Arbeitslose und Rentner. Fast jeder Dritte wird von Angehörigen unterstützt.

Immer weniger Bundesbürger leben von ihrer Hände Arbeit: Die eigene Erwerbstätigkeit verliert für den Lebensunterhalt an Bedeutung, wie aus veröffentlichten Zahlen des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden hervorgeht. Danach gaben im März 2004 nur 39 Prozent (32,5 Millionen) der Bevölkerung an, ihre wichtigste Unterhaltsquelle sei ihre Berufstätigkeit. 1991 hatte dieser Anteil noch bei gut 44 Prozent gelegen. Zur Begründung verweisen die Statistiker auf die zunehmende Arbeitslosigkeit und den steigenden Anteil an Rentnern.

Immer mehr Arbeitslose und Rentner

Vor allem Männer leben immer seltener von ihrem Lohn oder Gehalt: Waren es 1991 noch 56 Prozent, verringerte sich dies bis 2004 auf weniger als 47 Prozent. Bei den Frauen sank der Anteil im gleichen Zeitraum von 34 Prozent auf knapp 33 Prozent. Als Grund dafür, dass Erwerbstätigkeit für den Lebensunterhalt immer unwichtiger wird, gilt neben der hohen Arbeitslosigkeit vor allem der steigende Anteil von Rentnern. So lebten knapp fünf Prozent der Bevölkerung im März 2004 überwiegend von Arbeitslosengeld oder -hilfe - mehr als doppelt so viele als im Jahr 1991, damals waren es nur zwei Prozent. Und während in Westdeutschland gut drei Prozent auf diese Einnahmequelle angewiesen waren, traf dies für jeden zehnten Ostdeutschen zu.

Der Anteil derjeniger, der überwiegend von Rente oder Pension lebte, vergrößerte sich seit 1991 (19 Prozent) bundesweit um vier Prozentpunkte auf 23 Prozent. Von Angehörigen wie Eltern oder Lebenspartnern unterstützt wurde 2004 in Westdeutschland fast jeder Dritte (knapp 32 Prozent), in Ostdeutschland immerhin noch jeder Fünfte (18 Prozent, Bundesdurchschnitt 29 Prozent). Darunter ist der Anteil von Frauen wesentlich größer als der der Männer: 36 Prozent der Frauen wurden 2004 von Angehörigen unterstützt, aber nur gut 25 Prozent der Männer. Die Zahlen des Statistischen Bundesamtes, die anlässlich des Tages der Arbeit am kommenden Montag, dem 1. Mai, veröffentlicht wurden, basieren auf den Ergebnissen des Mikrozensus 2004, der größten amtlichen Haushaltsbefragung in Europa.

AP
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