Die deutsche Industrie hat im Februar so viele Arbeitsplätze wie seit mindestens 13 Jahren nicht mehr abgebaut. Dabei vermieden viele Manager Entlassungen, indem sie weniger Zeitarbeiter beschäftigten und Kurzarbeit einführten, wie aus dem am Montag veröffentlichten Markit/BME Einkaufsmanagerindex für den Sektor hervorgeht. "Die Studie lässt vermuten, dass die Beschäftigung in der Industrie im ersten Quartal so schnell wie seit etwa 15 Jahren nicht mehr fallen wird", sagte Markit-Volkswirt Tim Moore.
Die Firmen stellten der Studie zufolge erneut weniger her als im Vormonat, als sie die Produktion noch mit Rekordrate gedrosselt hatten. Der Produktionsrückgang sei aber erstmals seit neun Monaten abgebremst.
Zu schaffen machte den Firmen erneut die rückläufige Nachfrage: Vor allem die Bestellungen aus der Automobilbranche und dem Ausland seien zurückgegangen, ergab die Umfrage unter etwa 500 Managern. Darunter hätten die Hersteller von Vorleistungen und Investitionsgütern mehr als die von Konsumprodukten gelitten. Steigender Wettbewerbsdruck gepaart mit verbilligtem Kraftstoff, Stahl und Basismetallen habe die Unternehmen zudem veranlasst, ihre Preise zum vierten Mal hintereinander zu senken. Die Lager seien weiterhin schrittweise reduziert worden, wodurch sich die Lieferzeiten erheblich verkürzten.