Zweitreichster Mann Italiens Er wuchs im Waisenhaus auf – italienischer Unternehmer Leonardo Del Vecchio gestorben

Der italienische Unternehmer Leonardo Del Vecchio im Profil im Jahr 2005, vor einem Schild von Luxottica
Der jahrelange Luxottica-Chef Leonardo Del Vecchio 2005 in Mailand
© Massimo Viegi / Photoshot / Picture Alliance
Der italienische Unternehmer und Milliardär Leonardo Del Vecchio ist mit 87 Jahren gestorben. Der Gründer des Brillen-Herstellers Luxottica, zu dem auch die Marken Ray-Ban und Oakley gehören, galt als zweitreichster Mann Italiens.

Der Gründer des italienischen Luxusbrillenherstellers Luxottica und zweitreichster Mann Italiens, Leonardo Del Vecchio, ist im Alter von 87 Jahren gestorben. Er war jahrelang Chef des Unternehmens, zu dem auch bekannte Marken wie Ray-Ban oder Oakley gehören. Del Vecchio starb an den Folgen einer Lungenentzündung, wie sein Unternehmen am Montag mitteilte. 

Del Vecchio wuchs in Waisenhaus auf und begann mit 14 Jahren zu arbeiten

"Del Vecchio war ein großer Italiener", ließ Ministerpräsident Mario Draghi ausrichten. Der Geschäftsmann und Designer habe das Örtchen Agordo in den Dolomiten, wo er 1961 im Alter von 26 Jahren sein Unternehmen Luxottica gründete, und auch das ganze Land Italien in das Zentrum der Welt der Innovation gerückt.

Del Vecchio wurde im Jahr 1935 geboren, seine Familie lebte in ärmlichen Verhältnissen. Als Kind wurde er in ein Waisenhaus gegeben und begann mit 14 Jahren zu arbeiten, zunächst als Arbeiter in einem kleinen Brillenwerk. 1961 gründete er seine eigene Firma Luxottica, die zunächst mit einer kleinen Belegschaft Teile und Zubehör für Optikhersteller produzierte. Zehn Jahre später brachte die Firma die ersten eigenen Brillenmodelle auf den Markt, 1974 begann die Belieferung des Einzelhandels. 

Del Vecchio schenkte Angestellten Aktien im Wert von 9 Millionen Euro

Über die Jahre vergrößerte Del Vecchio das Geschäft. 1990 ging Luxottica an die New Yorker Börse und wurde dort 27 Jahre lang gehandelt. Er schloss Verträge mit Luxusmarken wie Giorgio Armani, Chanel, Tiffany, Prada oder Versace, um für sie Brillen zu produzieren, und kaufte die Marke Ray-Ban. 2018 fusionierte Luxottica mit dem französischen Brillengläserhersteller Essilor. Del Vecchio blieb bis zu seinem Tod Vorstand und Hauptaktionär seines Unternehmens.

"Forbes" schätzt sein Vermögen auf 27,3 Milliarden Dollar (fast 26 Milliarden Euro). Zu seinem 80. Geburtstag schenkte Del Vecchio den Beschäftigten Aktien im Wert von 9 Millionen Euro. Sie seien "die wahren Macher des Erfolgs unserer Firma", erklärte er.  

AFP · DPA
jon, ilo/hcy, ckön

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