Machtkampf bei Volkswagen VW-Aufsichtsräte beraten heute über Winterkorns Zukunft

Das Aufsichtsratspräsidium von Volkswagen trifft sich schon heute, um über die Zukunft des VW-Chefs zu beraten. Zuvor war Aufsichtsratschef Piëch öffentlich auf Distanz zu Winterkorn gegangen.

Im Machtkampf um die Führung bei Volkswagen wird nach Informationen eines Insiders am Donnerstag das Präsidium des Aufsichtsrats über die Lage beraten. "Heute findet die Präsidiumssitzung statt", sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person am Donnerstag. Wann und wo das Gremium tagt, war zunächst nicht bekannt. Aufsichtsratschef Ferdinand Piech hat vergangene Woche durch seinen überraschenden öffentlichen Bruch mit Vorstandschef Martin Winterkorn den Autokonzern in eine schwere Führungskrise gestürzt.

Arbeitnehmer stellen sich hinter Winterkorn

Die Arbeitnehmer im Aufsichtsrat stellten sich spontan hinter Winterkorn. Auch das an VW beteiligte Land Niedersachsen und die mit dem 77-jährigen Firmenpatriarchen verwandte Porsche-Familie äußerten sich ablehnend über Piechs Volte. Der dritte VW-Großaktionär nach den Familien Porsche und Piech sowie dem Land, der Staatsfonds von Katar, sieht nach einem Bericht des "Handelsblatt" Winterkorns Chancen auf einen Verbleib im Amt gegen den Widerstand Piechs skeptisch.

Dem Präsidium gehört für die Eignerseite neben Piech und seinem Cousin Wolfgang Porsche auch Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil an. Für die Arbeitnehmer sitzen Betriebsratschef Bernd Osterloh, dessen Stellvertreter Stephan Wolf und der frühere IG-Metall-Chef Berthold Huber in dem Gremium, das die Sitzungen des Aufsichtsrates vorbereitet.

Reuters
stb/Reuters

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