In die Beratungen über die Zukunft der angeschlagenen Bankgesellschaft Berlin kommt Bewegung. Ziel des NordLB-Vorschlags ist der Ausbau der bestehenden Kooperation bis hin zum Zusammenschluss der beiden Institute. Die Offerte läßt auch andere Lösungen mit Mitgliedern der Sparkassenorganisation zu. »Wir sehen darin die Interessen der Nord/LB ebenso wie des Landes Berlin gewahrt«, sagte Niedersachsens Finanzminister Heinrich Aller. Einzelheiten nannte er aber nicht. Die Nord/LB hält 20 Prozent an der Bankgesellschaft.
Keine Exklusivansprüche
Das mit dem Deutschen Sparkassen- und Giroverband abgestimmte Angebot enthält auch eine Reihe von Bedingungen. »Aber es ist uns natürlich klar, dass wir keinen Exklusivanspruch haben«, sagte Aller. Neben der Nord/LB hatten bereits die Commerzbank wie auch die Kölner Versicherungsgruppe Parion ihr Interesse signalisiert, sich an der nötigen Kapitalerhöhung um rund zwei Milliarden Euro (etwa vier Mrd. DM) zu beteiligen.
Höhe der Beteiligung noch offen
Nach Angaben Allers bleibt ausdrücklich offen, in welcher Höhe sich die Nord/LB an der nötigen Kapitalerhöhung der Bankgesellschaft beteiligt. Der Beitrag könnte sowohl der bisherigen Beteiligung entsprechen oder auch darüber hinaus gehen. Der Nord/LB-Aufsichtsrat wird rechtzeitig entscheiden, ob sich die Bank an der Kapitalerhöhung beteiligt. Notwendig ist für die Rettung der Bankgesellschaft eine Erhöhung des Kapitals um zwei Milliarden Euro (rund vier Mrd. DM).
Die Bankgesellschaft hatte im vergangenen Jahr einen Fehlbetrag von 1,648 Milliarden Euro (3,19 Mrd. DM) ausgewiesen. Grund waren vor allem verlustreiche Immobiliengeschäfte. Das Land Berlin geriet dadurch an den Rand des Haushaltsnotstands. Es kam darüber zum Bruch der großen Koalition in der Bundeshauptstadt.