Bankenkrise in Island Kaupthing-Direktor Sigurdsson festgenommen

Der frühere Direktor der in der Finanzkrise zusammengebrochenen isländischen Kaupthing-Bank ist am Donnerstag festgenommen worden. Ebenfalls inhaftiert wurde der frühere Leiter der Luxemburger Kaupthing-Niederlassung, Magnus Gudmundsson.

Die Justizbehörden in Island haben erstmals Verantwortliche für den Kollaps der heimischen Banken festgenommen. Wie der Rundfunksender RUV in Reykjavik berichtete, soll der Ex-Chef der früheren Kaupthing-Bank, Hreidar Már Sigurdsson, am Freitag einem Haftrichter vorgeführt werden. Ihm werden Unterschlagung und Verstöße gegen das Aktiengesetz vorgeworfen. Ebenfalls festgenommen wurde der frühere Leiter der Luxemburger Kaupthing-Niederlassung, Magnus Gudmundsson.

Kaupthing war zusammen mit den beiden anderen führenden Banken Glitnir und Landsbanki im Oktober 2008 nach geplatzten Kreditgeschäften zahlungsunfähig. Die Banken konnten nur durch Verstaatlichung vor dem Zusammenbruch gerettet werden. Ihre Schulden betrugen das Zehnfache der jährlichen Wirtschaftsleistung der Atlantikinsel.

Kurz vor dem Kollaps wurden noch Milliardenkredite ohen Sicherheiten an Eigner vergeben. In Deutschland schlossen die Behörden eine Kaupthing-Tochter mit Einlagen über 300 000 Millionen Euro auf Hochzinskonten. Der größte Teil der betroffenen 34 000 Kunden hat sein Geld zurückerhalten.

DPA
DPA, APN