Börse Krisenangst drückt Dax unter 6000 Punkte

Die Eurokrise macht den Börsen zu schaffen: Der Dax ist erstmals seit Januar unter die Marke von 6000 Punkten gerutscht. Auch an anderen Finanzplätzen brachen die Kurse ein.

Die Angst vor einer deutlichen Abkühlung der Weltkonjunktur hat den Deutschen Aktienindex (Dax) am Montag abrutschen lassen. Der Leitindex notierte erstmals seit Anfang Januar wieder unter der 6000-Punkte-Marke. Er fiel um bis zu 1,6 Prozent auf 5953 Zähler. Laut Händlern wirkten vor allem die enttäuschenden US-Arbeitsmarktdaten vom Freitag noch nach. Auch chinesische Konjunkturdaten dämpften die Kauflaune. Das Wachstum im Dienstleistungssektor hat sich nach offiziellen Daten den zweiten Monat in Folge verlangsamt.

Die Entwicklungen in Spanien behielten die Investoren ebenfalls im Blick. An der Börse in Madrid fiel das Leitbarometer Ibex-35 am Montag unter die Marke von 6000 Punkten. Die Kurse sanken um rund 1,23 Prozent auf 5990,7 Punkte. Damit notierte der spanische Leitindex erstmals seit 2003 wieder unter der 6000-Punkte-Marke. Laut "Spiegel" wollen Bundeskanzlerin Angela Merkel und Finanzminister Wolfgang Schäuble Spanien dazu bringen, Hilfen aus dem Euro-Rettungsfonds zu beantragen. Nach Einschätzung der beiden sei die viertgrößte Volkswirtschaft der Eurozone nicht in der Lage, die Schieflage der Banken zu beheben.

Auch an anderen Finanzplätzen ging die Talfahrt weiter: So musste die Börse in Tokio zum Start in die neue Handelswoche ebenfalls kräftige Verluste hinnehmen. Der Nikkei-Index für 225 führende Werte fiel um 1,71 Prozent auf 8295,63 Punkte. Der breit gefasste Topix büßte 1,89 Prozent ein und schloss auf dem tiefsten Stand seit mehr als 28 Jahren. Insgesamt dürften die Umsätze an den Börsen heute und morgen jedoch relativ gering bleiben: Die britischen Investoren feiern das Thronjubiläum der Queen.

DPA · Reuters
mlr/Reuters/AFP/DPA