Bundesbank-Prognose Wirtschaft wird um 0,8 Prozent schrumpfen

Die Bundesbank erwartet 2009 einen Einbruch der Konjunktur in Deutschland: Laut der Prognose der Notenbank wird das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im nächsten Jahr um 0,8 Prozent zurückgehen. Seit Beginn des Herbstes hätten sich die Aussichten "markant verschlechtert", so die Experten.

Die Bundesbank hat das kommende Jahr wegen der Finanz- und Wirtschaftskrise bereits abgeschrieben und rechnet erst 2010 wieder mit anziehender Konjunktur. Da sich die Aussichten für die deutsche Wirtschaft seit Herbstbeginn markant verschlechtert hätten, senkten die Notenbank-Experten ihre früheren Prognosen am Freitag kräftig. Preisbereinigt erwartet die Bundesbank nun 2009 einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 0,8 Prozent. Dies wäre das schlechteste Ergebnis seit dem Rezessionsjahr 1993.

Noch im Juni war die Bank von einem moderaten Wirtschaftswachstum von 1,4 Prozent ausgeeggangen. 2010 rechnen die Notenbanker dann mit einem BIP-Wachstum von 1,2 Prozent. Auch in diesem Jahr schlägt die Krise trotz eines guten Jahresauftakts bereits durch: Die Bundesbankexperten senkten ihre Prognose von 2,3 auf 1,6 Prozent.

Besonders tief in die Rezession schlittern wird die deutsche Wirtschaft nach Ansicht der Bundesbank in den kommenden Monaten. "Im Winterhalbjahr 2008/2009 ist mit einem erheblichen Rückgang der realwirtschaftlichen Aktivität zu rechnen." Bundesbank-Chef Axel Weber erwartet aber, dass Deutschland 2010 von einer leichten Belebung der Weltwirtschaft profitieren kann.

Teuerung gebremst

Entwarnung gab die Bundesbank bei der Teuerung, die wegen der hohen Öl- und Nahrungsmittelpreise noch im Sommer Rekordwerte erreicht hatte. Im kommenden Jahr dürften die Lebenshaltungskosten im Schnitt nur noch um 0,8 Prozent zulegen, nach einem Plus von 2,8 Prozent in diesem Jahr. 2010 rechnen die Experten damit, dass die Verbraucherpreise um 1,4 Prozent steigen und damit deutlich unter der Warnschwelle der Europäischen Zentralbank (EZB) liegen. Diese sieht bis zu einer Teuerung von knapp unter zwei Prozent stabile Preise gegeben.

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Reuters/DPA