Deutsche Telekom Mindestdividende beruhigt Aktionäre

Der Gewinneinbruch bei der Deutschen Telekom ist noch drastischer ausgefallen als erwartet. Das ungewöhnliche Versprechen einer Mindestdividende soll die Aktionäre jetzt bei der Stange halten.

Die Deutsche Telekom hat im vergangenen Jahr wegen milliardenschwerer Abschreibungen einen Gewinneinbruch verbucht. Der Überschuss sank 2009 um drei Viertel auf 353 Millionen Euro, wie der Bonner Konzern am Donnerstag mitteilte. Neben der bereits bekannten Wertminderung für die britische Mobilfunktochter T-Mobile UK aus dem Frühjahr seien im vierten Quartal noch eine halbe Milliarde Euro auf das Süd- und Osteuropa-Geschäft, hauptsächlich auf die Beteiligung an der griechischen OTE, abgeschrieben worden. Der Jahresumsatz zog dank der Beteiligung aber um fünf Prozent auf 64,6 Milliarden Euro an. Die Telekom schnitt weit schlechter ab als erwartet: Von der Nachrichten- und Finanzdatenagentur Reuters befragte Analysten hatten für 2009 mit 1,03 Milliarden Euro Überschuss und 64,8 Milliarden Euro Umsatz gerechnet.

Was Aktionäre erwarten können

Eine stabile Dividende soll die Aktionäre beruhigen und Massenverkäufe ob des schwachen Ergebnisses abwenden. Die Ausschüttung der Telekom für das abgelaufene Jahr soll stabil gehalten werden, wie bereits Mittwochnacht mitgeteilt wurde. Die Aktionäre sollen also wie in den beiden Vorjahren mit 0,78 Euro je Aktie bedacht werden. Für die nächsten Jahre wurde zudem erstmals eine Mindestdividende versprochen. Das verhinderte am Donnerstag trotz des Gewinneinbruchs starke Kursabschläge der T-Aktie.

Auch Aktienrückkäufe sollen die Papiere der Telekom stützen. Der Kurs dümpelt, mittlerweile von der breiten Öffentlichkeit kaum noch beachtet, seit zwei Jahren mal über, mal unter der 10-Euro-Marke. Derzeit liegt der Kurs bei rund 9,50 Euro. Der Höchststand der einstigen "Volksaktie" lag zu Zeiten des Börsenbooms der Jahrtausendwende bei 103,50 Euro.

Reuters
Reuters/ben