Der deutsche Außenhandel läuft wieder auf Hochtouren, und die Aussichten sind gut, dass es noch eine Weile so bleiben wird. Das belegen neue Zahlen.
So berichtete das Statistische Bundesamt am Montag, dass im Juni Waren im Wert von 86,5 Milliarden Euro ausgeführt wurden - 28,5 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Im Vergleich zum Mai stiegen die Ausfuhren um 3,8 Prozent. Damit liegen die deutschen Exporte auf dem Niveau vor dem Ausbruch der Wirtschaftskrise im Herbst 2008. Sein rasantestes Wachstum hat der Export aber schon hinter sich. Im März und im Mai war das Plus noch stärker - allerdings war die Vergleichsbasis deutlich niedriger.
Einfuhren auf Rekordstand - dank China
Der Export wird nach Einschätzung der Wirtschaft auch 2011 das deutsche Wachstum antreiben. Die Ausfuhren würden um rund acht Prozent zulegen, geht aus einer Umfrage bei den Experten der deutschen Auslandshandelskammern in 80 Ländern hervor. Der Rekordwert aus dem Jahr 2008, als die Exporte sich auf 984 Milliarden Euro beliefen, werde in greifbare Nähe rücken.
Vor allem die Handelsbeziehungen zu China würden immer wichtiger. "Wir beziehen aus keinem anderen Land mehr Waren als aus der Volksrepublik", sagte DIHK-Außenwirtschaftschef Axel Nitschke am Montag in Berlin. China wird den 2009 von Deutschland eroberten Titel als Exportweltmeister wohl auch 2010 und 2011 verteidigen können. Die Einfuhren aus China treiben die gesamte Importstatistik in die Höhe. So wuchs das Volumen importierter Waren im Juni auf 72,4 Milliarden Euro und lag damit 31,7 Prozent höher als im Juni 2008. Die Summe ist der höchste Stand seit Einführung der Außenhandelsstatistik im Jahr 1950. Von einem Handesdefizit ist Deutschland aber noch weit entfernt. Der Exportüberschuss betrug 14,1 Milliarden Euro.