Einschnitte bei der Deutschen Post Post-Chef hält seine Mitarbeiter für überbezahlt

Der Vorstandschef der Deutschen Post, Frank Appel, schaut neidisch auf die Dumpinglöhne der Konkurrenz - und will nun die eigenen Lohnkosten drücken. Die Tarifverhandlungen dürften schwierig werden.

Die Deutsche Post denkt offen über niedrigere Gehälter für neue Mitarbeiter nach. "Wir zahlen heute unseren Mitarbeitern teilweise doppelt so viel wie unsere Wettbewerber", sagte Vorstandschef Frank Appel der "Süddeutschen Zeitung".

Dabei stiegen auf dem Heimatmarkt die Umsätze, nicht aber die Gewinne. "Deshalb werden wir uns damit beschäftigen müssen, ob neue Mitarbeiter das gleiche Gehaltsniveau haben können wie die, die schon 30 Jahre dabei sind", sagte Appel.

Auch heutige Mitarbeiter könnten ihren Beitrag zur Kostensenkung leisten. "Das wird nicht allen gefallen", räumte der Manager ein. Im kommenden Jahr stehen bei der Post Tarifverhandlungen an. Appel sagte, er wolle seine Ziele nicht gegen, sondern mit den Beschäftigten erreichen.

Die Deutsche Post ist einer der größten Arbeitgeber der Welt und beschäftigt nach eigenen Angaben 480.000 Menschen. 42 Prozent von ihnen arbeiten in Deutschland.

Über ein höheres Briefporto will der Konzern nach Appels Worten im Herbst entscheiden. Er habe keinen Zweifel, dass die Bundesnetzagentur einen Antrag genehmigen würde, sagte der Manager. Der Chef der Behörde, Jochen Homann, hatte in diesem Monat gesagt, der Spielraum für eine "sinnvolle Preismaßnahme" sei zu gering - es sei denn, die Post senke die Gebühren für andere Sendungsformate.

DPA · Reuters
bak/DPA/Reuters