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Währungskrise Spitzenmanager werben mit Anzeigen für den Euro

Manager aus Deutschland und Frankreich sorgen sich um den Euro. Mit ganzseitigen Anzeigen in Tageszeitungen werben die Chefs von unter anderen Siemens, Michelin, Air France und Deutsche Post für die Gemeinschaftswährung - und appellieren an die Politik die Schuldenkrise zu beenden.

50 deutsche und französische Spitzenmanager haben in ganzseitigen Zeitungsanzeigen vor einem Scheitern des Euro gewarnt und weitere Finanzhilfen für hoch verschuldete Länder gefordert. "Kurzfristig muss diesen von der Verschuldungskrise betroffenen Ländern finanziell geholfen werden, damit sie ihre finanzielle Unabhängigkeit zurückgewinnen und sich für die Bevölkerung dort eine bessere Zukunftsperspektive einstellt", hieß es in der Anzeige, die am Dienstag in mehreren großen Tageszeitungen erschien. Zu den Unterzeichnern gehören etliche Vorstandsvorsitzende deutscher Großkonzerne wie Siemens-Chef Peter Löscher, BASF-Chef Kurt Bock, Deutsche-Post-Chef Frank Appel, E.ON-Chef Johannes Teyssen, Daimler-Chef Dieter Zetsche oder BMW-Chef Norbert Reithofer. Die deutsche Industrie profitiert aufgrund ihrer hohen Exportquote besonders stark von der Gemeinschaftswährung.

In dem Appell unter dem Motto "Der Euro ist notwendig", der auch von Spitzenvertretern großer Finanzinstitute unterstützt wird, heißt es weiter, "die Rückkehr zu stabilen finanziellen Verhältnissen wird viele Milliarden Euro kosten, aber die Europäische Union und unsere gemeinsame Währung sind diesen Einsatz allemal wert". Zu den Unterzeichnern gehören auch Deutsche-Bank-Aufsichtsratschef Clemens Börsig, Allianz-Chef Michael Diekmann, Societe-Generale-Präsident Frederic Oueda und Francois Henrot von Rothschild. Zuletzt hatte die Finanzbranche allerdings zusätzliche Anreize gefordert, um sich an der Rettung Griechenlands zu beteiligen. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble erteilte dieser Forderung eine Absage.

Appell an die Politik

"Ein Scheitern des Euro wäre ein fataler Rückschlag für Europa", heißt es weiter in der Erklärung der französischen und deutschen Unternehmensführer, die der Anzeige zufolge Firmen mit zusammen 1,5 Billionen Euro Umsatz und fünf Millionen Beschäftigten vertreten. Eine ernsthafte Alternative zu der gemeinsamen Währung gebe es nicht. Die Manager appellierten daher an die Politik, "die Voraussetzungen für einen dauerhaft stabilen und wettbewerbsfähigen Euro zu schaffen". Dazu gehörten eine engere Koordination der Wirtschafts- und Haushaltspolitik der Mitgliedsstaaten ebenso wie effektive Sanktionen, falls die Regeln der Eurozone nicht eingehalten würden.

Die Euro-Finanzminister hatten sich in der Nacht zum Montag geeinigt, dass bei dem notwendigen zweiten Hilfspaket für Griechenland auch private Gläubiger einen Beitrag leisten müssen - allerdings nur freiwillig und nicht verbindlich, wie es die Bundesregierung ursprünglich wollte.

swd/DPA DPA

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