G20-Gipfel Elon Musks selbstmitleidiger Auftritt: "Wie ich mich selbst quäle, ist das nächste Level"

Elon Musk
Elon Musk meldete sich aus dem Dunkel. Der Grund: ein Stromausfall
Am Rande des G20-Gipfels auf Bali schaltete sich auch Elon Musk zu einer Wirtschaftskonferenz hinzu. Ein bizarrer Auftritt, bei dem der reichste Mann der Welt vor allem darüber sprach, wie schwer er es gerade habe.

Beim G20-Gipfel in Indonesien treffen sich die wichtigsten Wirtschaftsmächte aller Kontinente, US-Präsident Joe Biden ist auf Bali ebenso dabei wie Bundeskanzler Olaf Scholz. Doch am Rande der Gespräche der Größen der Weltpolitik hatte der Mann seinen Auftritt, der derzeit mehr Schlagzeilen macht als irgendein Staats- oder Regierungschef: Elon Musk.

Musk schaltete sich beim B20-Treffen, das unmittelbar vor dem G20-Gipfel stattfindet, online dazu. B20 steht für "Business 20", eine Veranstaltung, bei der sich nationale Wirtschafts- und Industrieverbände der G20 beraten. Neben Musk traten dort auch Amazon-Chef Jeff Bezos und Großbritanniens Ex-Premierminister Tony Blair auf. Doch natürlich stand der reichste Mann der Welt im Blickpunkt – und enttäuschte nicht.

Elon Musk sitzt in einem dunklen Raum

Schon seine Erscheinung war "bizarr", wie Musk selbst zugeben musste: Er saß in einem dunklen, offenbar nur von Kerzen leicht erhellten Raum vor dem Bildschirm. Es habe unmittelbar vor dem Zuschalten einen Stromausfall gegeben, erklärte Musk. Wo genau er sich aufhielt, verriet er nicht. Eigentlich hatte der Milliardär persönlich an der Konferenz teilnehmen sollen, musste aber wegen Terminproblemen absagen. 

Das nutzte der neue Besitzer von Twitter gleich, um darauf aufmerksam zu machen, unter welch hoher Belastung er dieser Tage stehe. Er arbeite "von morgens bis abends, sieben Tage die Woche". "Mein Arbeitsaufkommen hat sich zuletzt ziemlich stark erhöht", so Musk. "Ich habe zu viel zu tun, so viel ist sicher."

Seit der Übernahme von Twitter für 44 Milliarden Dollar hat der 51-Jährige quasi täglich für neue Verwirrung gesorgt, sei es durch die Entlassung von tausenden Mitarbeiter:innen oder seinen Zickzack-Kurs bei der Verifikation auf Twitter. "Es ist nicht möglich, jeden glücklich zu machen", erklärte Musk.

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"Wie ich mich selbst quäle, ist das nächste Level"

Aber auch bei seinem Auftritt auf Bali irritierte Musk mit Aussagen, die viele als seltsam selbstmitleidig empfanden. Als der Moderator ihn darauf ansprach, dass viele Geschäftsleute in Asien ihm nacheifern würden, antwortete er: "Ich bin nicht sicher, wie viele Menschen wirklich ich sein wollen würden. Sie wollen das sein, wie sie sich mich vorstellen. Aber das ist nicht das Gleiche, wie wirklich ich zu sein. Wie ich mich selbst quäle, ist das nächste Level."

Neue Ideen von Musk: Reisen per Rakete?

Daneben sprach Musk über seine neuen Ideen für Twitter – und über die Zukunft des Reisens. So solle es möglich sein, "per Rakete von einem Ort der Erde zu einem anderen" zu reisen. Es würde daher "sehr viel Sinn" machen, Plattformen auf der ganzen Welt zu bauen. Für Twitter sind seine Ideen nicht weniger visionär: Das als Kurznachrichtendienst bekannt gewordene soziale Netzwerk solle deutlich stärker in Richtung Videoinhalte gehen.

Musk ist bekannt dafür, extrem viel Arbeit in seine Projekte zu investieren – und dies auch von seinen Mitarbeiter:innen zu erwarten. Nach dem Kauf von Twitter konzentrierte er sich stark auf die Social-Media-Plattform, was laut Reuters die Investoren seiner Firma Tesla stört. Sie befürchten, dass der von Musk gegründete und geführte Autohersteller darunter leiden und Verluste einfahren könnte.

Quellen: AP / Reuters

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