Deutschland ist 2006 zum vierten Mal in Folge Exportweltmeister geworden. Der Wert der exportierten Waren belief sich im vergangenen Jahr auf den Rekordwert von 893,6 Milliarden Euro, das waren 13,7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. "Damit hat Deutschland ganz klar wieder den Weltmeistertitel geholt", sagte ein Statistiker des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden. Auf Platz zwei im Welthandel liegen die USA vor der aufstrebenden Wirtschaftsmacht China. Auch die Außenhandelsbilanz - der Saldo von Importen und Exporten - schloss mit einem neuen Rekordüberschuss von knapp 162 Milliarden Euro ab. Im Vorjahr waren es 158 Milliarden Euro.
Der Außenhandel war der wichtigste Antriebsmotor für die deutsche Wirtschaft, die mit einem Plus von 2,5 Prozent so stark wie seit dem Boomjahr 2000 nicht mehr zulegte. Den Wachstumsbeitrag der Exporte beziffern die Statistiker auf 0,8 Prozentpunkte. Die Einfuhren stiegen im vergangenen Jahr noch stärker als die Ausfuhren um 16,5 Prozent. Volkswirte sehen darin ein Zeichen für die Belebung der inländischen Nachfrage. Als Grund gilt auch der Preisanstieg bei Öl und anderen Rohstoffen, der die Importe verteuerte.
Zum Jahresende 2006 zeigten sich die Exporte ungebrochen stark. Im Dezember legten die Ausfuhren zweistellig mit 10,3 Prozent zu. Für 2007 erwarten Volkswirte erneut ein kräftiges Wachstum der Exportwirtschaft. Wegen der abkühlenden Weltkonjunktur wird das Niveau aber mit plus sieben Prozent wohl niedriger sein als 2006.