In den ersten Wochen nach der irakischen Invasion in Kuwait im Sommer 1990 schnellte der Ölpreis rasant in die Höhe. Wurde vor Beginn der Krise für ein Barrel (159 Liter) Rohöl knapp unter 20 Dollar verlangt, kletterte der Preis im Oktober und November 1990 auf zeitweise über 41 Dollar. Als aber deutlich wurde, dass die weltweiten Öllieferungen trotz der Krise weitergingen und andere Produzenten, darunter auch OPEC-Mitglieder, in die Bresche sprangen und ihre Förderquoten erhöhten, beruhigten sich die Märkte bald wieder.
Zu Beginn des Luftkriegs der USA und ihrer Verbündeter gegen Irak im Januar 1991 fiel der Ölpreis auf den Weltmärkten auf knapp über 20 Dollar pro Barrel. Als Ende Februar schließlich der Bodenkrieg gegen die Truppen Saddam Husseins begann, rutschte der Rohölpreis sogar auf 17 Dollar pro Barrel ab; Öl war damit billiger als vor Ausbruch der Krise.
Drei Tagen nach Beginn des Bodenkriegs waren die Kampfhandlungen beendet. Die Welt schwamm auf Grund der erhöhten Produktion in jenen Tagen in einem Meer aus Öl. Bei einem Treffen zwei Wochen nach Kriegsende beschlossen die OPEC-Mitglieder deshalb, die Ölförderung um fünf Prozent zu drosseln, um die Preise wieder nach oben zu bringen. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich die Rohölpreise auf einem Vier-Jahres-Tief; in den USA waren die Benzinpreise so niedrig wie seit sieben Jahren nicht mehr.