Der Kurs fiel bis zum Mittag von 385 auf 366,25 Pence. Bisher waren die LSE-Anteile nur über ein Brokerhaus gehandelt worden. Um sie in den offenen Handel einführen zu können, hatte die Hauptversammlung am Donnerstag die bisher geltende Beschränkung abgeschafft, wonach jeder Aktionär nur maximal 4,9 Prozent des Gesamtkapitals besitzen durfte.
Hindernis für Übernahme gefallen
Damit fiel allerdings auch ein entscheidendes Hindernis für eine Übernahme der LSE weg. Die geplante Fusion mit der Deutschen Börse in Frankfurt war im vergangenen Jahr unter anderem deshalb gescheitert, weil der LSE-Vorstand keine ausreichende Mehrheit unter den vielen Kleinaktionären zu Stande bringen konnte. Als potenzielle Übernahmeinteressenten gelten neben der Deutschen Börse die US-Technologiebörse NASDAQ und Euronext, der Zusammenschluss der Börsen in Paris, Amsterdam und Brüssel. Für die nächsten Monate rechnen Analysten allerdings noch nicht mit einem Bieterkampf, unter anderem weil der Kurs der LSE als vergleichsweise hoch eingeschätzt wird.
Quartal »ermutigend«
Der LSE-Vorstandschef Don Cruickshank sage bei der Hauptversammlung, zwar wäre die gesamtwirtschaftliche Lage zurzeit unklar, das Quartal von April bis Juni ist für die LSE aber dennoch »ermutigend« gewesen. Das Handelsvolumen nahm im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 27 Prozent zugenommen. Der Börsengang zeigt, dass die LSE nun »auf einer voll kommerziellen Basis« arbeitet und ganz den Interessen der Aktionäre verpflichtet ist.