Halbjahreszahlen Bahn-Gewinn bricht um die Hälfte ein

Rückschlag für den neuen Bahn-Chef: Bei der Präsentation der Halbjahreszahlen hat Rüdiger Grube ein denkbar schlechtes Ergebnis vorgelegt. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum schmolz der Gewinn auf die Hälfte zusammen. Grube will mit einem Sparkurs gegensteuern.

Die Bahn ist von der Wirtschaftskrise im ersten Halbjahr voll getroffen worden und sieht noch keine Trendwende. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) brach um mehr als die Hälfte auf 671 Millionen Euro ein, teilte Europas größtes Transportunternehmen am Donnerstag in Frankfurt mit. Unter dem Strich wurden von Januar bis Juni noch 547 Millionen Euro Gewinn ausgewiesen - nach 915 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz sackte um 14 Prozent auf 14,3 Milliarden Euro ab. "Es wird einige Jahre dauern, bis wir wieder zu Volumina zurückkehren werden, wie wir sie in den Rekordjahren 2007 und 2008 hatten", erklärte Bahnchef Rüdiger Grube.

Kurzfristig sei keine Markterholung zu erwarten. Besonders drastisch fielen die Einbrüche bei der Güterbahn und der internationalen Logistik aus. Grube verwies in diesem Zusammenhang auf die teils dramatischen Produktionseinbrüche bei wichtigen Bahnkunden aus dem Bereich Stahl, Auto oder Chemie. Allein das Produktionsniveau bei Rohstahl habe auf dem Niveau der 50er Jahre gelegen.

Grube wagt keine Prognose

Aber auch im bisher vergleichsweise stabilen Personenverkehr schlummerten noch Risiken. Daher will Grube mit einem Sparkurs gegensteuern. Allerdings betonte er: "An Sicherheit und Service sparen wir nicht."

Es sind die ersten Konzern-Zahlen, die der neue Bahnchef nach knapp vier Monaten im Amt vorgestellt hat. Wegen der Wirtschaftskrise will Grube keine konkrete Prognose zum weiteren Geschäftsverlauf abgeben.

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Reuters/AP/DPA