Kaffee Kolumbianer wollen Starbucks kaufen

Der Plan mutet etwas kühn an: Kolumbiens Kaffeebauern rufen ihre Kollegen aus anderen Ländern dazu auf, gemeinsam Starbucks zu übernehmen. Allzu teuer ist die amerikanische Kaffeehauskette zwar nicht mehr, die Rechnung der Kolumbianer hat aber dennoch einen Haken.

Die Anbauländer sollten nach einem Vorschlag des kolumbianischen Erzeuger-Verbands die Kaffeehaus-Kette Starbucks kaufen. "Ich werde meinen Kollegen vorschlagen, dass wir uns zusammentun, um Starbucks zu erwerben", sagte der Direktor des nationalen Kaffeebauernverbandes, Gabriel Silva, der Zeitung "El Tiempo". Damit könnten die Kaffee-Erzeuger ihre eigene Vertriebskette schaffen. Sein Vorschlag sei nicht schwer umzusetzen. Ein Einsatz von 200 bis 300 Millionen Dollar würde reichen, damit die Kaffee-Erzeuger Starbucks kontrollieren könnten, sagte er.

Damit verrechnet sich Silva allerdings: Der Börsenwert der Kette liegt bei rund 5,7 Milliarden Dollar - für 200 bis 300 Millionen wären also nur maximal etwas mehr als fünf Prozent der Anteile drin. Von Kontrolle kann da keine Rede sein. Der Börse gefiel der Plan dennoch: Die Starbucks-Aktie schoss im deutschen Handel um mehr als zehn Prozent nach oben.

Starbucks verzeichnet aufgrund der Finanz- und Wirtschaftskrise einen starken Gewinneinbruch und hat die Schließung von 600 Filialen in den USA angekündigt. Viele Amerikaner trinken wegen der Wirtschaftsflaute ihren Kaffee lieber bei der billigeren Fast-Food-Kette McDonalds, die ihre Palette an Kaffeesorten stark ausbaut.

Zugleich kündigte Silva an, zur Stützung des Kaffee-Preises viermal so viel Kaffee auf Lager zu nehmen wie im Vorjahr. Die Preise für Rohstoffe sind aus Furcht vor einer weltweiten Rezession in den vergangenen Wochen stark gefallen.

Reuters
Reuters/ben