Zum ersten Mal bekommen Mitarbeiter der Kaffeehauskette Starbucks in den USA einen Betriebsrat. Die Beschäftigten von zwei Starbucks-Cafés im Bundesstaat New York stimmten nach Angaben der Nationalen Behörde für Arbeitsbeziehungen am Donnerstag für die Gründung von Arbeitnehmervertretungen. Prominente Vertreter des linken Flügels der Demokraten wie der Senator Bernie Sanders und die Abgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez lobten den hart erkämpften Sieg der Gewerkschaften. In einer weiteren Filiale stimmte die Mehrheit der Mitarbeiter allerdings gegen die Gründung eines Betriebsrates.
Starbucks hält Betriebsrat für ungerechtfertigt
Die finalen Abstimmungsergebnisse müssen von der Behörde noch bestätigt werden, nachdem einige Stimmabgaben angefochten wurden. Die Gewerkschafter sind sich allerdings sicher, dass sie in den beiden Filialen in Buffalo im Norden des Staates New York gewonnen haben.
Eine Starbucks-Sprecherin sagte, der Kaffeeriese sei nach wie vor der Ansicht, dass die Bedingungen im Unternehmen keinen Betriebsrat rechtfertigten. Sie fügte aber hinzu: "Wir respektieren das Recht unserer Partner, sich zu organisieren." Der Konzern werde die endgültige Bestätigung der Ergebnisse in der nächsten Woche abwarten, bevor er die nächsten Schritte bekannt gibt, sagte sie.
Zehn mal völlig unnützes Kaffeewissen

Auf allen Kaffeeplantagen zusammen wachsen schätzungsweise 15 Milliarden Kaffeebäume. Ungeschnitten würde jeder von ihnen etwa 18 Meter hoch. Um sie einfacher abernten zu können, werden sie auf drei Meter gestutzt. Die Aufzucht erfordert langen Atem: Erst nach vier Jahren trägt ein Kaffeebaum die ersten Kirschen. Er lebt ungefähr etwa 25 Jahre und bringt jährlich rund ein Pfund Kaffee.
Gewerkschafter im ganzen Land feiern den Erfolg, weil sie auf einen Dominoeffekt hoffen – nicht nur bei Starbucks, sondern auch bei anderen US-Firmen wie Amazon, die ähnliche Bemühungen der Beschäftigten um eine gewerkschaftliche Organisierung bekämpfen. Nach Gewerkschaftsangaben hatte Starbucks etwa 200 Manager und Vorgesetzte in die Filialen geschickt, um unentschlossene Mitarbeiter davon zu überzeugen, dass Arbeitnehmervertretungen nicht in ihrem Interesse seien.