Konjunktur Deutsche Wirtschaft: Konjunktur verliert an Schwung

Ungeachtet der derzeit als gut eingeschätzten Geschäftslage haben sich die Erwartungen der deutschen Wirtschaft abgeschwächt.

Ungeachtet der derzeit als gut eingeschätzten Geschäftslage haben sich die Erwartungen der deutschen Wirtschaft abgeschwächt. Zwar bleibe die Konjunktur kraftvoll, sie verliere aber an Schwung, sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelstages (DIHT), Franz Schoser, am Donnerstag in Berlin bei der Vorstellung der Umfrage unter 25.000 Firmen. Der Optimismus nehme allgemein ab. Zudem stiegen durch die wirtschaftliche Abschwächung in den USA die außenwirtschaftlichen Risiken. Das wirtschaftspolitische Klima habe sich durch einen »gewerkschaftsorientierten Kurs« der Regierung eingetrübt, sagte Schoser.

Geschäftslage weiterhin positiv

Nach der DIHT-Umfrage vom Februar wird die Geschäftslage von den Unternehmen so positiv beurteilt wie seit 1992 nicht mehr. 31 Prozent der befragten Firmen hätten ihre wirtschaftliche Situation als gut bezeichnet, im Herbst 2000 waren es noch 30 Prozent. Bei den Geschäftserwartungen an das Jahr 2001 allerdings hätten die Unternehmen ihre Bewertung »merklich zurückgenommen«, heißt es in der DIHT-Umfrage. Nur noch 28 Prozent nach 29 Prozent im Herbst erwarteten für 2001 eine Besserung.

Export bleibt wichtigster Wachtumsfaktor

Die Beschäftigungspläne der deutschen Unternehmen seien zwar weiterhin auf Zuwachs ausgerichtet, jedoch liege deren Ausmaß unter den Ergebnissen der Herbstumfrage. In manchen Regionen und Branchen bilde der Mangel an Fachkräften einen Engpass für die Ausweitung der Produktion. Positiv auf die Erwartungen zur künftigen Entwicklung wirke sich die nachlassende Teuerung in Euroland aus. Dennoch bestünden Inflationsrisiken fort.

Wichtigster Wachstumsträger in der deutschen Wirtschaft bleibt nach Schosers Worten auch 2001 der Export, der aber nicht mehr so stark wie im Vorjahr mit 17 Prozent zulegen wird. Die Inlandsnachfrage könnte nach Auffassung des DIHT zunehmend zur zweiten Säule des Aufschwungs werden, Investitionen und Beschäftigung stiegen bei hoher Kapazitätsauslastung spürbar an. Insgesamt seien die konjunkturellen Fundamentaldaten derzeit besser als die Stimmung im Lande, urteilte der DIHT.