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Umfrage Geschäftslage im Mittelstand überwiegend schlecht

Einige Branchen erlebten laut einer Umfrage im Herbst 2002 einen absoluten Tiefpunkt. Das größte Sorgenkind des deutschen Mittelstands ist und bleibt die Konjunkturlage.

Das größte Sorgenkind des deutschen Mittelstands ist und bleibt nach einer aktuellen Studie die Konjunkturlage. Erstmals in der seit 1995 durchgeführten »Mittelstandsumfrage Herbst« der DZ Bank erklärten mehr als 50 Prozent der rund 2.500 befragten mittelständischen Unternehmen, dass sich ihr Unternehmen »in einer eher schlechten Geschäftslage« befinde. Die DZ Bank berichtete gestern in Frankfurt am Main weiter, dass einige Branchen im Herbst 2002 sogar einen absoluten Tiefpunkt erlebten.

Der Umfrage zufolge stuft jeder zehnte Finanzentscheider sogar das Fortbestehen seines Unternehmens als eher unsicher ein. »Eine hohe Zahl - wenn man bedenkt, welchen Einfluss die mittelständischen Unternehmen beispielsweise auf die Beschäftigungslage in Deutschland besitzen«, so die Bank. Auf die Frage, welche Unterstützung zur Zukunftspolitik von der Wirtschaftspolitik erwartet werde, sprach sich eine deutliche Mehrheit für »die Reduktion übermäßiger Verwaltungs- und Regulierungsverfahren aus«. 60 Prozent hielten dies für sehr wichtig, weitere 30 Prozent für wichtig.

Ebenfalls von besonderer Bedeutung ist laut Umfrage eine weniger starke Besteuerung der Gewinne: Sehr wichtig fanden dies 49 Prozent, weitere 36 Prozent bezeichneten diesen Punkt als wichtig. Auch die Flexibilisierung von Tarifverträgen, Tarifrecht und Arbeitsrecht (sehr wichtig: 45 Prozent, wichtig: 29 Prozent) war für die Befragten von Bedeutung.

Die Mittelstandsumfrage ergab zudem, dass die Geschäftslage von den kleineren Betrieben häufiger negativ eingestuft wird als von umsatzstarken Firmen. Doch: »auch in den größeren Unternehmen (Umsatz ab 25 Millionen Euro) hat sich die wirtschaftliche Situation seit dem Frühjahr 2001 deutlich eingetrübt (gute Geschäftslage: 76 Prozent im Frühjahr 2001, 51 Prozent im Herbst 2002)«, erklärte die DZ Bank.

Im Branchenvergleich stelle sich die Situation in der Chemie-/Kunststoffindustrie am positivsten dar. Trotz Wirtschaftsflaute hätten 64 Prozent der befragten Unternehmen dieser Branche ihre Geschäftslage als gut oder sehr gut bezeichnet. Merkliche Einbußen seien im Handel zu verzeichnen. »Hier überwiegen die schlechten Lagebeurteilungen deutlich mit einem Saldo von minus 28 Prozentpunkten.« Auch das Baugewerbe befinde sich nach wie vor in einer eher negativen Geschäftslage - sowohl in West- als auch in Ostdeutschland.

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