Kreditklemme Kommt Zwangshilfe für Banken?

Bislang hat die Bundesregierung eine Zwangsbeteiligung an den deutschen Banken abgelehnt. Doch nun ist Kanzlerin Angela Merkel angeblich zum Umdenken bereit: Einem Medienbericht zufolge sollen die Geldinstitute gezwungen werden, staatliche Hilfe anzunehmen.

Die Bundesregierung denkt einem Zeitungsbericht zufolge im Kampf gegen die Wirtschaftskrise über einen radikalen Kurswechsel nach. Die Regierung erwäge, den Banken staatliche Hilfe aufzuzwingen - ähnlich wie in den USA und Großbritannien, berichtet die "Süddeutsche Zeitung". Im Gegenzug würde sich der Staat an den Instituten beteiligen. Grund sei die Sorge, dass die Banken im Herbst kaum noch in der Lage sein könnten, benötigte Darlehen an die Wirtschaft zu vergeben.

Die Regierung würde bei einer sogenannten Rekapitalisierung das Eigenkapital deutscher Banken mit Steuergeld aufstocken und zugleich zum Großaktionär der Institute aufsteigen. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) hatten solche Zwangshilfen bisher stets abgelehnt und auf freiwillige Lösungen gesetzt. Dagegen beteiligte sich die amerikanische Regierung bereits im vergangenen Herbst an allen namhaften Instituten ihres Landes, die britische Regierung verstaatlichte mehrere Großbanken.