Lastwagen VW schmiedet Brummi-Allianz

Die Nutzfahrzeugbranche bleibt in Bewegung: Volkswagen hat sich mit über 15 Prozent bei MAN eingekauft. Damit sind die Weichen für eine Dreier-Allianz aus MAN, Scania und Volkswagen gestellt. In Europa entstünde ein neuer Marktführer im Lkw-Bau.

VW hat sich überraschend mit rund 1,5 Milliarden Euro beim Lkw-Bauer MAN eingekauft. Das entspricht einem Anteil von 15 Prozent. Offiziell wollten die Wolfsburger mit ihrem Einkauf einer feindlichen Übernahme von MAN durch unbekannte Investoren zuvorkommen. Gleichzeitig kann er aber auch als Antwort auf ein Übernahmeangebot gelten, das MAN dem schwedischen Konzern Scania am 18. September unterbreitet hatte. VW ist der größte Anteilseigner von Scania und hatte das Angebot von 9,6 Milliarden Euro wiederholt abgelehnt.

VW strebt Dreier-Allianz an

Stattdessen favorisiert Konzernchef Bernd Pischetsrieder eine Kooperation zwischen MAN und Scania: "Volkswagen hofft die industrielle Logik des Konzepts der Schaffung von Synergien zwischen MAN und Scania mit der Beteiligung an MAN so unterstützen zu können, dass die bestmöglichen Effekte erzielbar werden", erklärte der Konzern. Volkswagen selbst möchte sein Geschäft mit schweren Lastwagen in Brasilien einbringen. Durch die "strategische Beteiligung" an MAN erhofft sich VW bei einem neu entstehenden Lkw-Konzern mehr Einfluss als im Falle einer feindlichen Übernahme von Scania durch MAN.

Dennoch sieht sich MAN auf gutem Wege zur geplanten Übernahme von Scania: "MAN begrüßt Volkswagen als strategischen Aktionär und wertet dies als einen positiven Schritt im Zusammenhang mit dem Angebot für Scania", teilte der Konzern in München mit.

Die VW-Aktie legte am Nachmittag über ein Prozent auf 68,85 Euro zu, während MAN-Titel über sieben Prozent auf 68,70 Euro fielen.

DPA · Reuters
DPA/Reuters