Das deutsche Speditionsgewerbe hat die Pläne von Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) kritisiert, der mehr Überholverbote für Lastwagen auf Autobahnen und eine uhrzeitabhängige Lkw-Maut fordert. Letztendlich werde dies "zu einer weiteren Verteuerung von Waren" in Deutschland führen, sagte der Vizepräsident des Deutschen Speditions- und Logistikverbandes (DSLV), Manfred F. Boes.
Wenn ein langsamer alter Lkw auf der Autobahn alle anderen blockiere, führe dies zu zusätzlichen Transportkosten, sagte er der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Dasselbe sei der Fall, wenn sich die Lkw-Maut etwa in Zeiten des dichten Berufsverkehrs erhöhen würde. Boes forderte Tiefensee auf, seine Pläne zusammen mit Vertretern der Wirtschaft zu entwickeln und nicht an ihnen vorbei.
Der Bundesverkehrsminister hatte sich am Sonntag für eine Trennung der Fahrspuren für Lastwagen und Pkw auf deutschen Autobahnen ausgesprochen. "Mein Ziel ist, dass sich Lkw und Pkw auf den Autobahnen weniger in die Quere kommen. Dazu brauchen wir getrennte Spuren", sagte Tiefensee. "Auf stark befahrenen Autobahnen sollten die Lastwagen ausschließlich die rechte Spur benutzen, alle anderen Spuren gehören den Autos", erklärte er.
Durch weniger Staus kann nach Ansicht Tiefensees auch der Benzinverbrauchs sinken. "Das Gebot der Stunde heißt Sprit sparen", sagte der Minister angesichts neuer Benzinpreisrekorde. "Ich befürchte, wir sind noch längst nicht am Ende der Preisspirale angekommen."