Rund zehn Jahre nach der Einführung einer Geschlechterquote für die Besetzung von Aufsichtsratsposten stagniert der Frauenanteil in diesen Gremien in großen öffentlichen Unternehmen bei knapp 39 Prozent. Bei der Besetzung von Posten im Top-Management dieser Firmen stieg er aber erstmals über die Marke von 30 Prozent. Das teilte die Organisation "Frauen in die Aufsichtsräte" (Fidar) in Berlin mit.
Der Verein beobachtet die Postenverteilung in den Führungsetagen öffentlicher Unternehmen und der Wirtschaft und veröffentlicht dazu regelmäßig Zahlen. "In den letzten zehn Jahren ist es gelungen, den Frauenanteil in den Führungsgremien der öffentlichen Unternehmen deutlich zu steigern", sagte Bundesfrauenministerin Karin Prien (CDU) und sprach von einem Erfolg der sogenannten Führungspositionengesetze.
Für Aufsichtsräte großer Konzerne gilt demnach seit 2016 eine verbindliche Frauenquote von 30 Prozent. Seit Sommer 2022 müssen außerdem in börsennotierten Firmen mit mehr als 2.000 Beschäftigten Vorstände, die mehr als drei Mitglieder haben, mit mindestens einer Frau und einem Mann besetzt sein (Mindestbeteiligungsgebot).