Bei den gesetzlichen Krankenkassen haben Prüfer im vergangenen Jahr mehrere Fälle von Verschwendung, ungeschickter Geldanlage oder Unterschlagung angemahnt. Das listet das Bundesversicherungsamt laut "Bild"-Zeitung in seinem jüngsten Tätigkeitsbericht auf.
Dem Bericht zufolge setzte eine Krankenkasse in einem Fall Detektive ein, um dem möglichen Missbrauch beim Krankengeld nachzugehen: Die Kasse zahlte für die tagelange Beschattung der Versicherten 10.719 Euro Honorar. "Die Kasse versuchte mithin, einen "Krankengeldschaden" von täglich 14,96 Euro zu vermeiden", so das Amt. Dies sei als grob unwirtschaftlich und grob fahrlässig einzustufen.
Büros für 117 Mitarbeiter angemietet - nur 40 sind besetzt
In einem anderen Fall mietete eine Kasse laut "Bild für zehn Jahre Büroraum für 117 Mitarbeiter an. Benötigt wurden jedoch 40 Arbeitsplätze. Schaden: 13 Millionen Euro.
In einem weiteren Fall stieß eine Kasse infolge der Untersuchung auf einen Unterschlagungsfall. Eine Mitarbeiterin hatte über acht Jahre hinweg 213 unrechtmäßige Überweisungen auf zehn Bankkonten mit einer Summe von 459.000 Euro verantwortet.
Das Bundesversicherungsamt hat den Auftrag, mindestens alle fünf Jahre die Geschäftsführung der gesetzlichen Krankenkassen zu prüfen, um den Kassen damit die Möglichkeit zu geben, die Schwachpunkte in Eigenregie zu beheben. Insgesamt absolvierte der Prüfdienst des Amtes im vergangenen Jahr 236 Prüfungen.