Infolge der Energiewende werden die Strompreise nach Einschätzung von Vattenfall-Europachef Tuomo Hatakka bis zum Jahr 2020 um 30 Prozent steigen. Allein in den nächsten zehn Jahren seien für die Energiewende Investitionen von 150 Milliarden Euro nötig. "Wir müssen davon ausgehen, dass die Gestaltung der Energiewende länger dauert als geplant", sagte Hatakka der "Süddeutschen Zeitung". Schuld seien Verzögerungen bei wichtigen Großprojekten, etwa dem Anschluss von Windparks auf hoher See.
Die Steuerzahler seien letztlich die Leidtragenden: "Ein Großteil dieser Kosten wird qua Gesetz auf die Stromrechnung umgelegt werden." Engpässe in der Stromversorgung werde es in den kommenden zehn Jahren aber nicht geben, sagte der Manager aus Finnland. "Lediglich im Süden Deutschlands gibt es Problemzonen." Dort müssten neue Kraftwerke gebaut werden.
Der Umbau der Energieversorgung in Deutschland war vor mehr als einem Jahr wegen der Atomkatastrophe im japanischen Fukushima beschlossen worden. Zu ihr gehört ein Ausstieg aus der Atomenergie bis 2022 und eine verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien. Mehrere Energiekonzerne, darunter auch Vattenfall, haben gegen den Atomausstieg geklagt.