Tarifkonflikt der Bahn Bahn will nicht einlenken

Die Lokführer haben eine Streik-Serie für Anfang nächster Woche angekündigt, die Bahn bleibt hart. Bahnpersonalvorstand Margret Suckale forderte die GDL auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Möglich sei auch eine neue Entgeltstruktur.

Die Bahn will im festgefahrenen Tarifstreit mit der Lokführergewerkschaft GDL keine weiteren Zugeständnisse machen. "Wenn wir jetzt nachgeben, dann werden sich bald auch andere Berufsgruppen aus dem Sozialverbund Bahn lösen und die Belegschaft spalten", sagte Bahnpersonalvorstand Margret Suckale in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa. "Was wir jetzt erleben, bestätigt uns in unserer Überzeugung, dass wir nur bei Tarifeinheit als erfolgreiches Unternehmen bestehen können." Sie forderte die GDL erneut auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Für die Bahn sei es unverständlich und unverantwortlich, dass ihre jüngste Offerte so "einfach vom Tisch gewischt wurde".

Suckale betonte, in dem Tarifstreit ginge es auch um den Standort Deutschland. "Wenn wir einmal zulassen, dass eine kleine Minderheit mit unverhältnismäßigen Mitteln überhöhte Forderungen durchsetzt und die Tarifeinheit sprengt, werden wir einen enormen Standortnachteil bekommen." Sie wies daraufhin, dass sich an dem Arbeitskampf noch nicht einmal drei Prozent der Bahnbelegschaft beteiligten. Es könne nicht sein, dass eine Gewerkschaft, die sich durch Maximalforderungen mehr und mehr ins Abseits begibt und sich weigert, an den Verhandlungstisch zu kommen, ein ganzes Land durch Streiks lahmlegt.

Schon bald stünden wieder neue Tarifverhandlungen an. "Wenn wir jetzt ein gegenseitiges Hochschaukeln von Forderungen zuließen, dann würden wir keine realitätsnahen Abschlüsse, die unseren wirtschaftlichen Möglichkeiten entsprechen, mehr bekommen. Darunter würden alle leiden: unsere Kunden, unsere Mitarbeiter und unser Unternehmen", sagte Suckale.

Die Bahn will jetzt zügig die Verhandlungen mit den Gewerkschaften Transnet und GDBA über eine neue Entgeltstruktur voranbringen - notfalls auch ohne GDL. "Vielleicht wird den Lokführern dann klar, dass wir wirklich etwas für sie tun wollen", sagte Suckale. Ihren Worten zufolge erhalten die DB-Lokführer bis zu 25 Prozent höhere Entgelte als die anderer Wettbewerbsbahnen. "Wir müssen wettbewerbsfähig bleiben, um Ausschreibungen im Regionalverkehr zu gewinnen und damit Arbeitsplätze zu sichern", betonte Suckale.

AP
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