"Wir haben in den bisherigen konstruktiven Verhandlungsrunden in einigen Fragen eine deutliche Annäherung erzielt", sagte der GDL-Vorsitzende Manfred Schell nach rund sechsstündigen Tarifverhandlungen am Freitag. "Es gibt aber auch noch Knackpunkte, die aus dem Weg geräumt werden müssen." Die Gespräche wurden am Abend unterbrochen und sollen am Samstagvormittag fortgeführt werden. Falls die Verhandlungen scheitern, könnte die GDL bereits ab Montag streiken - so die Drohung der Gewerkschaft.
Die GDL zeigte sich in einer Mitteilung davon überzeugt, dass ein Ergebnis zustande kommen könne, welches einen neuerlichen Arbeitskampf verhindere. Auch ein Bahnsprecher nannte die bisherigen Gespräche konstruktiv.
Die Tarifexperten von Bahn und GDL trafen sich am Freitag abermals an einem geheim gehaltenen Ort
An den Verhandlungen nahm außer Schell auch die Bahn-Personalchefin Margret Suckale teil. Verhandelt wurde laut Gewerkschaft weiterhin über Fragen des Entgelts und der Arbeitszeit. Beide Tarifparteien hatten sich in dieser Phase am Mittwoch erstmals wieder zusammengesetzt. Die zwischenzeitlich geplatzten Gespräche waren erst auf Druck der Bundesregierung kurz vor Weihnachten wieder aufgenommen worden.
Die Bahn hatte der GDL zuletzt mindestens acht Prozent mehr Geld geboten, nach dem Abbruch der Gespräche durch die GDL aber alle Angebote zurückgezogen. Die Gewerkschaft forderte mindestens zehn Prozent mehr Geld und einen eigenständigen Tarifvertrag. Für eine Lösung des Tarifstreits ist auch eine Verständigung der drei Bahngewerkschaften GDL, Transnet und GDBA nötig.