Konjunktursorge

Artikel zu: Konjunktursorge

Euro-Zeichen

Konjunktursorgen: EZB senkt Leitzinsen um weitere 0,25 Prozentpunkte

Angesichts der schwächelnden Konjunktur im Euroraum hat die Europäische Zentralbank (EZB) ihre drei Leitzinssätze um weitere 0,25 Prozentpunkte gesenkt. Der zentrale Leitzins, zu dem sich Geschäftsbanken Geld bei der EZB leihen können, liegt nun bei 3,25 Prozent, wie die Notenbank am Donnerstag nach ihrem Treffen im slowenischen Ljubljana mitteilte. Es ist die dritte Zinssenkung seit Juni und die zweite in Folge. Weitere Zinsschritte könnten im Dezember folgen.
Video: Abflauende Konjunktursorgen treiben Dax an

Video Abflauende Konjunktursorgen treiben Dax an

STORY: Die Öffnung der chinesischen Grenzen und der US-Arbeitsmarktbericht vom Freitag dämpfen die Konjunkturängste der Anleger. Der deutsche Leitindex Dax notierte zur Eröffnung am Montag 0,3 Prozent höher bei 14.651 Punkten. Die durchschnittlichen Stundenlöhne in den USA seien nicht so stark wie erwartet gestiegen, hieß es. Dies könne die Gefahr von anhaltend hohen Inflationsraten verringern. Dennoch bleibe die Lage schwierig, sagt Robert Halver von der Baader Bank: "Das erste Halbjahr wird verdammt hart werden. Wir sehen zwar, dass die Inflation runterkommt, dass die Notwendigkeit, dass die US-Notenbank die Zinserhöhungen weitertreibt, hat sich auch verringert. Aber die Konjunktur. Da müssen wir aufpassen, dass die Rezession nicht so schlimm wird. Und hier ist die Schlüsselfrage, was macht China?" Trotz des Krieges in der Ukraine herrscht zu Beginn des Jahres, an der Börse der Optimismus vor. Anleger blicken so zuversichtlich auf die Konjunktur im Euro-Raum wie seit über einem halben Jahr nicht mehr. Das teilte die Investment-Beratungsfirma Sentix am Montag zu ihrer Umfrage unter gut 1200 Investoren mit. Das ist der höchste Stand seit Juni 2022. Die Aussichten wurden so gut bewertet wie seit knapp einem Jahr nicht mehr. Und auch die aktuelle Lage wurde nicht mehr so düster bewertet. Überraschend hohe Gasfüllstände, das milde Winterwetter und die weiter stabilen Arbeitsmärkte trügen dazu bei, dass nicht mehr ganz so pessimistisch auf die Konjunktur geschaut werde. Allerdings sollte dies nicht als generelle Trendwende fehlinterpretiert werden, hieß es.
Video: Dax startet im Plus in die neue Handelswoche

Video Dax startet im Plus in die neue Handelswoche

STORY: Nach den starken Verlusten der vergangenen Woche konnte der Dax zu Wochenbeginn zunächst leicht Boden gutmachen. Der deutsche Leitindex notierte am Montagvormittag ein halbes Prozent Prozent höher. Für Oliver Roth von der Oddo Seydler-Bank kann der positive Wochenstart allerdings weiter nicht über die anstehenden Aufgaben hinwegtäuschen. "Die Finanzmärkte sind etwas besser in diese Woche gestartet, aber das ist eigentlich nur Makulatur, denn die Unsicherheit ist riesengroß, wenn man bedenkt, welche großen Themen wir momentan auf dem Tablett haben, wie Zinserhöhungen, wie Inflation, wie auch eine mögliche Rezession. All das sind die Themen, die die Börsen und die Investoren massiv belasten und verunsichern." Zu den größten Gewinnern im Dax zählten am Vormittag auch Kraftwerksbetreiber RWE. Am Sonntag hatte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck angekündigt, die deutsche Gasversorgung mit neuen Notfallmaßnahmen stützen zu wollen. "Ich persönlich habe da meine Zweifel, ob Kohle jetzt die Lösung sein kann, plötzlich wieder. Unter anderem kommt auch das Thema Fracking jetzt auch auf. Das sind alles Themen, die uns kurzfristig - und darum geht es aktuell - überhaupt nicht weiterhelfen. Wenn überhaupt, dann ist es die Kohle, die vielleicht ein stückweit eben die Gasspeicher wieder füllen kann. Also wird einem da eigentlich schon ein bisschen Angst und Bange, wenn man sieht, wie hilflos die Politiker derzeit sind." Zins- und Konjunktursorgen hatten den Dax in der vergangenen Woche über viereinhalb Prozent ins Minus geschickt. Anleger fürchteten, dass die großen Notenbanken mit zu drastischen Zinsschritten die Konjunktur abwürgen könnten.