Tokio Börse erholt sich nach Panikverkäufen

Der Trend am japanischen Aktienmarkt ist nach zwei verlustreichen Tagen wieder positiv. Ein Beteiligter des mutmaßlichen Finanzskandals, der zu dem Kurseinbruch geführt hatte, wurde tot aufgefunden.

Die Aktienbörse in Tokio hat am Donnerstag nach den Panikverkäufen vom Vortag wieder deutlich an Boden gut gemacht. Der Nikkei-Index für 225 führende Werte verzeichnete am Ende des um eine halbe Stunde verkürzten Handels einen kräftigen Aufschlag von 355,10 Punkten oder 2,31 Prozent auf 15 696,28 Punkte. Der breit gefasste TOPIX verbesserte sich um 45,62 Punkte oder 2,90 Prozent auf 1620,29 Punkte. Am Vortag war es in Folge eines Skandals um die japanische Internetgesellschaft Livedoor zu starken Abschlägen gekommen, die auch andere Weltbörsen unter Druck gesetzt hatten.

Nach dem Livedoor-Schock blickten die Investoren nun aber wieder auf Japans wirtschaftliche Fundamentaldaten, sagten Händler. Analysten hatten die starken Abgaben an den beiden Vortagen nicht zuletzt darauf zurückgeführt, dass die Investoren nach den starken Kursgewinnen der vergangenen Monate nach einem Anlass gesucht hätten, Gewinne mitzunehmen. Die massiven Verkaufsaufträge hatten am Mittwoch das Computersystem der Börse an den Rand des Zusammenbruchs gebracht. Daraufhin wurde der Handel vorzeitig abgebrochen. Am Donnerstag wurde die Handelszeit zudem um eine halbe Stunde verkürzt.

Beteiligter hat offenbar Selbstmord begangen

Gegen Livedoor wird derweil weiter wegen des Verdachts der Kursmanipulation im Zuge der Übernahme eines Unternehmens sowie wegen angeblicher Bilanzfälschung ermittelt. Livedoor erklärte indes am Donnerstag, bei einer internen Untersuchung sei kein Fehlverhalten in Zusammenhang mit der Unternehmensübernahme festgestellt worden. Unterdessen berichteten japanische Medien unter Berufung auf die Polizei, dass der Vize-Präsident einer Firma, die an den Akquisitionsgeschäften von Livedoor beteiligt war, am Vortag tot gefunden wurde. Der 38-Jährige habe offenbar Selbstmord begangen.

Am Devisenmarkt notierte der Dollar derweil um 15.00 Uhr Ortszeit leichter mit 115,18-21 Yen nach 115,56-59 Yen am Vortag. Der Euro notierte fester mit 1,2094-97 Dollar nach 1,2083-86 Dollar am Vortag.

DPA
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