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Verbraucherpsychologie Unnötige Ausgaben - Mit diesen Tricks ziehen uns die Supermärkte das Geld aus der Tasche

Sie macht es richtig, sie nutzt eine Einkaufsliste.
Sie macht es richtig, sie nutzt eine Einkaufsliste.
© Gilaxia/Gettyimages
Jeder kennt es: Man wollte nur Milch und Obst kaufen und kommt mit einem randvollen Wagen an die Kasse. Wir verraten die Tricks des Einzelhandels und was Sie dagegen tun können.

Wie kann es passieren, dass wir immer mehr einkaufen, als wir eigentlich wollten? Ganz einfach, für Supermarktketten arbeiten Wissenschaftler daran, uns Konsumenten nach allen Regeln der Kunst zu manipulieren. Wir sind leichte Opfer, denn wir sind vollkommen ahnungslos – schließlich will man ja nur Milch und Obst kaufen. 

Wissen schützt vor unnötigen Einkäufen 

Wenn Sie gesund essen und zugleich ihr Portemonnaie schützen wollen, sollten Sie sich wappnen und nach diesen Tricks Ausschau halten. Sobald Sie die Methoden der Verbraucherpsychologie durchschaut haben, funktionieren sie nicht mehr so gut. Sie wirken am besten, wenn Verbrauchen gar nicht bemerken, wie sie subtil in eine Richtung gedrängt wird.

Trick Nummer Eins: Die Einkaufswagen werden immer größer. Das ist praktisch für einen Großeinkauf, aber ein Kunde, der nur wenige Dinge einkauft, wird einsehen, wie verloren seine Auswahl in dem Kübel liegt. Da stellt sich schnell die Frage: Habe ich wirklich an alles gedacht? Fehlt nicht noch etwas? Ist ein kleiner Einkauf geplant sollten Sie immer zu einem Tragekörbchen greifen. 

Bremse im Eingangsbereich

Im Eingangsbereich werden die Saison-Artikel platziert. Weihnachtsleckereien oder Schokohasen etwa. Damit werden Sie für kommende Großereignisse sensibilisiert. Auch wenn Sie nichts kaufen, die Einkaufsliste für das Event wird so im Kopf verankert. Meistens werden die Leckereien im Eingang schön drapiert und in einem jahreszeitlichen Arrangement dargeboten. Das wirkt einladend und: Sie werden langsamer. Eben wollten Sie noch nur schnell zum Kühlregal für Ihre Milch eilen, nun gehen Sie die Sache schon langsamer an. Der nächste Trick: Die Saison-Artikel erwarten Sie vor der Kasse erneut. Vielleicht ist es Ihnen gelungen, einmal an den Lebkuchen vorbeizugehen. Aber damit ist der Widerstandswille der meisten aufgezehrt, ein zweites Mal gelingt das nicht so leicht.

Für das gute Gewissen

Nach dem Eingang folgt meist die Obst- und Gemüseabteilung. Hier sollen Sie Ihren Einkauf beginnen. Mit guten und wertvollen Produkten, dann haben Sie in Ihrem Kopf nämlich Bio-Bonuspunkte gesammelt, weil Sie so eine gesunde Wahl getroffen haben. Das Kalkül: Danach fällt es Ihnen viel leichter, ungesunde Produkte in den Korb zu legen.

Sonderangebote und Rabatt wirken wie Stopp-Signal, sagte Hirnforscher Bernd Weber dem ARD-Magazin "W wie Wissen". "Bei Rabatten setzt unser Verstand aus." Der Wissenschaftler hat festgestellt, dass unsere Kaufentscheidungen meist emotional motiviert sind. Dazu hat Bernd Weber Hirnströme beim Einkauf gemessen. Vor allem Rabatte und Schnäppchen aktivieren ein Belohnungsnetzwerk im Hirn. Billig macht glücklich. Und dieses Gefühl nutzen die Märkte aus.

Nie hungrig einkaufen 

Brotstände und Produktproben dienen vor allem dazu, leckere Gerüche im Geschäft zu verbreiten. Hier funktionieren wir Menschen kaum anders als ein Hund. Steigt der Duft in die Nase, läuft auch das Wasser im Mund zusammen. Das ist eine ideale Stimmung, um einzukaufen.
Jeder kennt den gegenteiligen Aspekt: Wandert man pappsatt durch die Gänge, fällt der Einkauf schwer. Wer sich disziplinieren will, sollte möglichst nie hungrig in den Supermarkt gehen.

Weithin bekannt ist, dass sich Bücken meist lohnt. In Augenhöhe werden die teuersten Markenprodukte platziert, günstige Alternativen befinden sich knapp über dem Boden - außer Sichtweite. Die ungesundesten Speisen werden dagegen in Griffweite von Kindern einsortiert. Etwa in Höhe Ihres Bauchnabels. So können die Kleinen, die noch im Wagen sitzen, beherzt zugreifen. Bei den Kids, die schon laufen können, befindet sich der Süßkram in Augenhöhe.

Grundsätzlich ist es am besten, mit einer klaren Einkaufsliste in den Supermarkt zu gehen. Dann muss man sich jedes Mal rechtfertigen, wenn etwas in den Korb gelandet ist, das eigentlich nicht vorgesehen war.

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