Eigentlich sollen Nährwertangaben auf Verpackungen es dem Käufer im Supermarkt einfacher machen zu erkennen, wie gesund ein Produkt ist. Wie viel Zucker, wie viel Fett, wie viel Kalorien stecken darin? Die Standardtabelle zeigt immer den Wert je 100 Gramm. Da man selten genau 100 Gramm konsumiert, dürfen die Hersteller zusätzlich auf die Packung schreiben, wie hoch die Werte für eine normale Portion sind.
Das Problem dabei: Wie groß eine Portion ist, legen die Hersteller selbst fest. Und so nutzen viele Firmen die Angabe offenbar nicht, um Transparenz zu schaffen, sondern um gezielt Verwirrung zu stiften. Das ist jedenfalls der Eindruck, den Ernährungsexperten der Verbraucherzentralen bei einem Marktcheck von 211 Lebensmitteln gewonnen haben.
Häufig passten die Angaben zur Größe einer Portion nicht mit einem normalen Essverhalten zusammen. Und oft noch nicht mal mit dem Packungsinhalt. Denn: "Wer isst nur ein Drittel eines Schokoriegels oder zwei Drittel einer Fruchtgummischlange?", fragt Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg. Viele Angaben sind in seinen Augen unsinnig und dienen allein dazu, zucker- und fettreiche Produkt gesundzurechnen. Denn je kleiner die angegeben Portion ist, desto niedriger der Zucker- und Fettwert. "In dieser Form bieten Portionsangaben überhaupt keine Orientierung beim Einkauf", sagt Valet. Den vollständigen Marktcheck der Verbraucherzentralen gibt es online zum Nachlesen. Einige besonders fragwürdige Beispiele zeigt unsere Fotostrecke.