Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union haben ein Teil-Embargo für den Import von russischem Öl beschlossen. Es handelt sich dabei um ein Einfuhrverbot über den Seeweg, Transportwege wie die Druschba-Pipeline, die beispielsweise Ungarn, Tschechien, die Slowakei und Deutschland versorgt, bleiben davon vorerst ausgenommen. Wie die Statista-Grafik zeigt, könnte Russland diese Sanktion mit verstärktem Fokus auf seine südlichen Nachbarn ausgleichen.

Mehr Öl aus der Adria-Pipeline
Schon 2020 belief sich der Warenwert russischer Ölexporte nach China laut UN Comtrade auf rund 24 Milliarden US-Dollar, ein Wert, der den gesammelten Ölimporten aus den Niederlanden, Deutschland, Polen und Italien im selben Jahr entsprach und in Zukunft deutlich steigen könnte. Alleine in den Top 10 der größten Exportzielländer für russisches Öl befanden sich 2020 sechs EU-Staaten, die sich voraussichtlich unter dem neuen Embargo umorientieren müssen: Laut dem Magazin "Wirtschaftswoche" werden 70 bis 85 Prozent des Öls in Tankern nach Europa verschifft. Auf Seiten der EU will man den Wegfall unter anderem durch eine Kapazitätserhöhung der südosteuropäischen Adria-Pipeline kompensieren.