Gas- und Ölpreisanstieg Ukraine-Krieg befeuert Inflation in Deutschland – Ifo hält Fünf-Prozent-Anstieg für möglich

Der Krieg in der Ukraine wird die Inflation in Deutschland voraussichtlich weiter ansteigen lassen. Das Ifo-Institut hält sogar eine Inflation von fünf Prozent in diesem Jahr für möglich. Vor allem Gas und Öl könnten deutlich teurer werden.

Der Angriff Russlands auf die Ukraine treibt auch die Inflation in Deutschland weiter an. Grund sind die drohenden weiteren Preissteigerungen bei Gas und Öl. Das sagte Timo Wollmershäuser, der Leiter der Ifo-Konjunkturprognosen, in München. "Eine Fünf vor dem Komma der Inflationsrate im Gesamtjahr 2022 wird gerade wahrscheinlicher als eine Drei."

Preiserhöhungen schon vor Ukraine-Krieg beschlossen

Die Inflation in Deutschland und im Euroraum wird bereits seit geraumer Zeit von deutlich gestiegenen Energiepreisen im Zuge der weltweiten Konjunkturerholung angeheizt. Schon vor dem russischen Einmarsch in die Ukraine wollten nach den regelmäßigen Umfragen des Instituts in der deutschen Wirtschaft sehr viele Unternehmen ihre Preise erhöhen. Dies wird demnach direkt auf die Verbraucher durchschlagen: So planten laut Ifo im Saldo annähernd zwei Drittel der Einzelhändler Preiserhöhungen, bei den Lebensmittelhändlern waren es über 85 Prozent. Im Schnitt aller Branchen stieg dieser Index auf einen Höchststand von 47,1 Punkten.

Die Münchner Ökonomen fragen monatlich mehrere tausend Unternehmen, ob sie in den kommenden drei Monaten die Preise erhöhen oder senken wollen. Nicht gefragt wird nach der Höhe der geplanten Preisänderungen. 

Nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine stiegen die Rohstoffpreise weiter: Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete am Donnerstag erstmals seit 2014 wieder mehr als 100 Dollar, am Freitag legten die Ölpreise weiter zu. Auch andere Rohstoffe wie Weizen verteuerten sich auf dem Weltmarkt.

dpa
nk

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