Assistance-Policen Versicherungen mit dem gewissen Extra

Viele Versicherungen bieten Zusatz-Policen an. Der Aufpreis für die Zusatzleistungen liegt bei mindestens 30 Prozent
Viele Versicherungen bieten Zusatz-Policen an. Der Aufpreis für die Zusatzleistungen liegt bei mindestens 30 Prozent
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Marketing-Gag oder sinnvoller Schutz? Immer mehr Versicherungen locken Kunden mit Zusatzleistungen. So gibt es Unfallversicherungen gleich im Paket mit Krankenpfleger oder Einkaufsservice. Billig sind diese Policen nicht - aber sie können sich trotzdem lohnen.

Versicherer suchen nach immer neuen Geschäftsfeldern, um Kunden an Land zu ziehen. Denn mit den klassischen Versicherungen ist Umsatz- und Gewinnwachstum kaum noch möglich. Eine der immer zahlreicher werdenden Ideen sind Assistance-Policen, also Versicherungen, die mit Hilfs- und Servicedienstleistungen gekoppelt sind.

Angefangen hat es mit Unfallversicherungen, die um zusätzliche Leistungen erweitert wurden. So bieten Unfallversicherer jetzt den Unfallschutz im Paket mit Hilfsleistungen durch Haushaltshilfen, Krankenpfleger, Fahrdienste oder einen Einkaufsservice an - natürlich neben den klassischen Leistungen einer Unfallversicherung mit einer Kapitalabfindung entsprechend dem Invaliditätsgrad und einer Rentenzahlung bei einer Invalidität von mehr als 50 Prozent.

Kfz-Versicherungen mit "Werkstattservice"

Der Aufpreis für die Zusatzleistungen liegt im Bereich von mindestens 30 Prozent - nicht gerade eben wenig, vor allem, weil Unfallversicherungen als Policen ohnehin nur von zweifelhaftem Nutzen sind. Denn die körperliche Unversehrtheit und Arbeitsfähigkeit sollte über eine Berufsunfähigkeitsversicherung abgesichert werden, die nicht nur bei Unfällen hilft, sondern auch bei krankheitsbedingter Invalidität. Wenn aber eine Unfallversicherung abgeschlossen wird, ob als Zusatzschutz oder als Ersatz, wenn keine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließbar ist, und die Versicherten die Zusatzkosten mühelos schultern können, dann kann es durchaus Sinn machen, die Zusatzleistungen mit abzuschließen. Denn in einer Unfallsituation wird man froh sein, wenn man sich nicht selbst um Hilfe kümmern muss.

Kfz-Versicherungen werden heute oft mit einem "Werkstattservice" angeboten. Bei diesem Service-Angebot geht es weniger um das Wohl des Kunden, sondern vor allem um einen günstigen Preis und niedrige Kosten für die Versicherer. Denn die Kaskoversicherung zahlt bei diesen Policen nur, wenn die Versicherten eine Vertragswerkstatt des Versicherers aufsuchen - sie dürfen also nicht mehr selbst wählen, wo sie ihr Auto reparieren lassen. Der Vorteil: Die Prämien sinken um rund 10 bis 20 Prozent der Jahresprämie. Für alle, die ihr Auto in einer Werkstatt ihres Vertrauens reparieren lassen möchten, sind diese Angebote nicht die richtige Wahl. Auch Hausrat- und Gebäudeversicherungen bieten mittlerweile Policen mit Extraschutz an. Bei diesen Policen gibt es als Zusatz-Service beispielsweise Hilfe, wenn die Tür ins Schloss fällt und von einem Schlüsseldienst geöffnet werden muss. Auch ein Sanitär-, Elektro-, Rohrreinigungs-, Heizungs-Installateurservice sowie eine Schädlingsbekämpfung wird organisiert und bei der Gebäudeversicherung wird auf Wunsch die Renovierung nach einem, Schaden übernommen. Je nach Versicherer, versichertem Objekt und Versicherungsort liegt der Aufschlag dafür bei 20 Prozent und mehr. Sehr vorsichtige Verbraucher gönnen sich den Aufschlag für die Service-Leistungen, die im Regelfall aber auch jeder selbst organisieren kann.

DDP
Oliver Mest/DDP