Gesundheitsreform Kranksein wird teurer

Kranksein wird ab 2004 teurer. Im Bundesrat nahm die Gesundheitsreform am Freitag die letzte parlamentarische Hürde. Damit müssen Patienten bei allen Leistungen zuzahlen und eine Praxisgebühr pro Quartal berappen.

Kranksein wird ab 2004 teurer. Im Bundesrat nahm die Gesundheitsreform am Freitag die letzte parlamentarische Hürde. Damit müssen Patienten bei allen Leistungen zuzahlen.

* Bei ärztlicher Behandlung wird eine

Praxisgebühr

von zehn Euro pro Quartal fällig.

* Beim

Krankenhausaufenthalt

zahlen Patienten zehn Euro pro Tag für maximal 28 Tage im Jahr zu.

* Für alle Versicherten gilt eine

Belastungsgrenze von zwei Prozent

des Bruttoeinkommens, bei chronisch Kranken von einem Prozent. Für Arme gilt eine Härtefallregel, die die Zuzahlung begrenzt. Kinder und Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr werden von allen Zuzahlungen befreit.

* Nicht

verschreibungspflichtige Medikamente

werden nur noch in Ausnahmefällen erstattet.

*

Brillen

müssen selbst finanziert werden. Nur noch Sehhilfen für Kinder und Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr sowie für schwer Sehbehinderte werden erstattet.

* Fahrtkosten zur ambulanten Versorgung werden mit wenigen Ausnahmen nicht mehr erstattet.

* Maßnahmen zur

künstlichen Befruchtung

werden eingeschränkt und müssen zu 50 Prozent selbst bezahlt werden.

* Leistungen wie

Entbindungs- und Sterbegeld

entfallen.

* Ab 2005 ist der

Zahnersatz

keine normale Kassenleistung mehr. Versicherte sollen eine Zusatzversicherung bei ihrer Kasse oder einer Privatversicherung abschließen. Es gibt kein Rückkehrrecht in die Gesetzliche Krankenversicherung.

- Ab 1. Januar 2006 wird das

Krankengeld

allein vom Arbeitnehmer abgesichert. Dafür soll er über den vom Arbeitgeber mitfinanzierten Kassenbeitrag hinaus 0,5 Prozentpunkte Sonderbeitrag allein leisten.

- Zur Gegenfinanzierung von verbleibenden

versicherungsfremden Leistungen bei Schwanger- und Mutterschaft

wird 2004 und 2005 die Tabaksteuer in drei Stufen um jeweils 1,5 Cent pro Zigarette angehoben.

DPA